Neues Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz

Ein funkelnagelneues Gebäude für einzigartige Funde. Das 60 Millionen Euro teure Prestigeobjekt des Landes Rheinland-Pfalz. Sieben Jahre Bauzeit, sechs Jahre Umzug. Am 24. März wird das LEIZA, das Leibniz-Zentrum für Archäologie, offiziell in Mainz eröffnet. Der ehemalige Name des Instituts dürfte vielen bekannter sein: Römisch-Germanisches Zentralmuseum.

Ganz tief unten im Keller steht ein riesiger Tresor. Noch ist hier nichts Spektakuläres drin, aber er ist gebaut für weltweit Einzigartiges. Ein gut gesicherter Tresor für archäologische Kostbarkeiten.
Dr. Christian Miks, Kurator und Archäologe im LEIZA
„Also, es sind Fremdobjekte, die uns nicht gehören und die bestimmten Sicherheitsauflagen, bestimmten Sicherheitsbedingungen unterliegen, die noch mal zum Teil um ein Vielfaches schärfer sind oder sein müssen als die eigenen Objekte. Also beispielsweise der Kultwagen aus Strettweg. Das ist in Österreich ein Objekt, das sozusagen fast als Nationalheiligtum gehandelt wird und da kann man sich vorstellen, dass man das nicht einfach irgendwo in einem Schrank in einer Restaurierungswerkstatt aufbewahrt, sondern solche Objekte sind dann hier in den Tresoren untergebracht.“
Ein neues Gebäude, ein neuer Name, eine lange Geschichte. Das rheinland-pfälzische Institut gilt seit 170 Jahren als weltweit führend in der Erforschung und Restaurierung von Objekten aus einer Zeitspanne von rund 2,6 Millionen Jahren. Kulturgüter der menschlichen Geschichte. Sie lagern in fünf Depots jetzt im 60 Millionen Euro teuren Neubau, unter optimalen klimatischen Bedingungen.
Dr. Christian Miks, Kurator und Archäologe im LEIZA
„Das RGZM wurde ursprünglich gegründet, um eben Funde aus der ganzen Welt zusammenzutragen und Vergleichsstudien anzustellen. Das geht natürlich nicht nur in Originalen, sondern dazu wurden hochwertige Kopien angefertigt. Und deshalb besteht die Hälfte unserer Sammlung aus Kopien heutzutage. Von eben bedeutenden Fundstücken der alten Welt bis ins Mittelalter.“
Die Sammlung des RGZM, also des römisch-germanischen Zentralmuseums war bis 2017 im Mainzer Schloss untergebracht. Dann begann der große Umzug. Insgesamt rund 220.000 archäologische Objekte. Nicht alle in tadellosem Zustand. Vieles, etwa diese römische Vase, muss wieder zusammengesetzt werden. Dafür sind Glasrestauratoren wie Elisabeth Osorno zuständig. Den Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrums für Archäologie geht es aber nicht nur um die reine Restaurierung.
Dr. Christian Miks, Kurator und Archäologe im LEIZA
„Die Philosophie des LEIZA ist, den Menschen zu verstehen, das Entstehen und das Werden, den Wandel von Gesellschaft. Unter diesem Oberthema wird dann auch die Ausstellung gestaltet sein.“

Die Dauerausstellung soll erst im kommenden Jahr eröffnet werden. Ab dem 24.März dieses Jahres kann aber jeder Geschichts- und Archäologie-Interessierte schon die Bibliothek nutzen. Zu lesen gibt es genug. Mehr als 200.000 Bücher.