Neue Drogentrendstudie

Seit über 20 Jahren wird in Frankfurt die sogenannte „Drogen-Trend-Studie“ bei Jugendlichen erhoben. Das Erfreuliche in diesem Jahr: Immer weniger junge Menschen greifen zu legalen oder illegalen Drogen. Das Negative: Manche Drogen sind dennoch auf dem Vormarsch.

Dampfen liegt bei der Jugend voll im Trend, die bunten E-Zigaretten werden immer beliebter. Zwar ist die Zahl der Raucher herkömmlicher Zigaretten stark gesunken, dafür ist der tägliche Konsum der elektrischen Variante gestiegen. Besonders beliebt: knallbunte Einwegprodukte in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die danach im Müll landen.
Dr. Bernd Werse, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Goethe-Universität
„Deren Vermarktung sich vor allem an junge Leute richtet, die auch relativ leicht überall erhältlich sind. Zumal das nicht nur gesundheitlich eine Gefahr sein kann, sondern eben auch umwelttechnisch bedenklich ist.“
Weniger beliebt ist dafür Alkohol bei den 15- bis 18-Jährigen, obwohl Bars und Clubs seit vergangenem Jahr wieder geöffnet haben.
War der regelmäßige Alkoholkonsum während der Corona-Lockdowns auf den niedrigsten Wert gesunken und nach den Lockerungen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau angestiegen, gibt es nun einen Abwärtstrend.
Auch Cannabis wird unbeliebter: Nach einem Zwischenhoch ist der regelmäßige Joint-Konsum auf einen neuen Tiefstwert gesunken. Fast Dreiviertel der Jugendlichen geben sogar an, noch nie gekifft zu haben. So viele wie nie zuvor. Das könnte an einem wachsenden Gesundheitsbewusstsein liegen, die Stadt Frankfurt führt es auch auf ihre Präventionsarbeit an Schulen zurück.
Elke Voitl (Bündnis 90 / Die Grünen), Gesundheitsdezernentin Stadt Frankfurt
„Die Jugendlichen sind sehr, sehr viel besser informiert über Drogen, über die Substanzen. Auch über die Wirkung, die Auswirkung und die gesundheitliche Schädigung.“
Allerdings ist Lachgas stark im Kommen. Obwohl es nervenschädigend seien kann, halten es viele Jugendliche für unbedenklich. Dafür spielen harte Drogen wie Kokain oder Heroin bei der Jugend kaum noch eine Rolle.
Frankfurt hat ohnehin genug zu kämpfen mit der offenen Drogenszene im Bahnhofsviertel, auch das beobachtet die Studie. Angesichts einer zunehmenden Zahl von Cracksüchtigen ist die Stadt aktiv geworden.
Elke Voitl (Bündnis 90 / Die Grünen), Gesundheitsdezernentin Stadt Frankfurt
„Wir haben z.B. die Tagesruhebetten ausgeweitet im Bahnhofsviertel, dass sich diese Menschen auch tagsüber hinlegen und mal eine Stunde oder zwei schlafen können. Und eben nicht auf der Straße schlafen müssen.“
Andererseits ist die Situation in der Drogenszene durch verschärfte Kontrollen angespannt, die Druckräume sind überfüllt. Aber immerhin: Die Zahl der jungen Menschen unter den Drogenabhängigen im Bahnhofsviertel hat nur leicht zugenommen.