Nationales Automuseum vor der Eröffnung

Hessen ist ab Sonntag um ein Museum reicher. In Dietzhölztal-Ewersbach öffnet dann nämlich das „Nationale Automuseum“ seine Pforten. Zu bestaunen gibt es dort besondere Fahrzeuge aus verschiedensten Epochen. Darunter echte Raritäten und PS-Monster. Wir haben uns schon vor der Eröffnung im Museum umsehen dürfen.

Bei diesen Anblicken bekommen Autofans Herzrasen. Im Nationalen Automuseum gibt es Schätze zu sehen, die im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig sind. Der Maybach Exelero zum Beispiel wurde nur ein einziges Mal gebaut und stellte 2005 einen Höchstgeschwindigkeitsrekord von 351,45 km/h auf. Aber auch Autos mit weniger leistungsstarken Motoren gibt es zu sehen. Denn Geschwindigkeit ist nicht alles.
Tobias Reichle, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Uns ist es wichtig, in der Sammlung nicht nur Technik und Autos zu zeigen, sondern eben auch die Geschichten hinter den Fahrzeugen. Hatten sie einen berühmten Vorbesitzer oder sind sie durch acht oder neun Länder dieser Erde gereis? Sind sie heute noch im Originalzustand oder wurden sie aufwändig wieder in diesen Zustand zurückversetzt, wie sie damals in ihrem ersten Glanz erstrahlten?“
Die Autos sind bis auf wenige Leihgaben alle im Besitz des Museums. Für die Zukunft ist geplant, dass sich die Ausstellung immer wieder wandelt. Denn hinter den Kulissen schlummern noch weitere Schätze. Einige Highlights werden aber sicherlich dauerhaft zu sehen sein.
Florian Urbitsch, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Das ist ein Stück Geschichte. Mit diesem Fahrzeug – einem Ferrari F1 2000 – hat Michael Schumacher im Jahr 2000 endlich die Forme-1-Weltmeisterschaft wieder zu Ferrari geholt. Das war Michael Schumachers dritte Weltmeisterschaft und der Beginn einer großen großen Erfolgsgeschichte mit Michael Schumacher und Ferrari.“
Von 770 PS zu 5 PS. Ein paar Räume weiter kann man die Benz Victoria aus dem Jahr 1895 bestaunen.
Tobias Reichle, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Man sieht hier ganz schön, dass es im kompletten Originalzustand ist. Wir haben hier originales Leder noch mit dem Rosshaar drin. Das sieht man auch hier hinten nochmal ganz gut, wenn man hier rein guckt. Wir haben hier noch das originale Interieur mit den originalen Holzbrettern drauf. Auch im Motorraum sieht es genauso aus.“
Der 1-Zylinder Motor schaffte seinerzeit eine Höchstgeschwindigkeit von stolzen 30 km/h. Etwas schneller, dafür aber nicht weniger historisch ist diese US-Karosse.
Florian Urbitsch, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Dieser Lincoln Continental von 1963 trägt die amerikanische Flagge nicht von ungefähr. Denn das ist der letzte Wagen den John F. Kennedy lebend verlassen hat.“
Fast jedes der über 150 Ausstellungsfahrzeuge hat eine besondere Geschichte. Dieser Ferrari zum Beispiel gehörte dem Asterix-Zeichner Albert Uderzo. So exklusive Fahrzeuge zu ergattern, ist nicht immer leicht.
Tobias Reichle, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Es ist wahnsinnig schwierig an solche Fahrzeuge heranzukommen. Man braucht gute Kontakte zu anderen Sammlern, zu anderen Händlern. Man muss aber ab und zu auch das Quäntchen Glück haben und muss das Auto zum Beispiel auf einer Auktion finden und sagen: Ja, das ist das Auto, was in unserer Sammlung noch fehlt.“
Die Geschichten zu den Fahrzeugen können die Besucher im hauseigenen Kino erleben und sich nach den vielen Eindrücken erst einmal gemütlich zurücklehnen.
Ab Sonntag ist das Museum dann für Besucher geöffnet. Autofans erleben dann auf dem Rundgang eine Reise durch die Epochen der Automobilgeschichte.