Mutmaßliche Schleuser vor Gericht

Meist kommen Menschen auf legalem Weg nach Deutschland, zum Beispiel um Asyl zu beantragen. Es gibt aber auch Menschen, die illegal hierher kommen. Ihnen helfen meistens Schleuser. Drei von ihnen stehen seit heute in Darmstadt vor Gericht. Sie sollen vor allem syrische Flüchtlinge nach Deutschland gebracht haben.

Doch zunächst heißt es heute: warten. Einer der Angeklagten kommt über eineinhalb Stunden zu spät ans Landgericht Darmstadt. Dann startet der Prozess gegen die drei Syrer. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, zwischen Dezember 2020 und Juli 2021 vor allem syrische Staatsangehörige zur illegalen Einreise verholfen zu haben. Mit einem Auto sollen sie diese an der deutsch-österreichischen Grenze abgeholt und nach Deutschland sowie in Nachbarstaaten gebracht haben.
Vivien Langkau, Staatsanwaltschaft Darmstadt
„Angeklagt sind zwölf Taten des gewebsmäßigen Einschleusens von Ausländern und der Straftatbestand sieht eine Mindestfreiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren pro Tat vor. Die genaue Anzahl der Personen, die eingeschleust worden sind, ist uns nicht bekannt.“
Die Angeklagten sollen dafür eine drei- bis vierstellige Summe pro Tat erhalten haben. Aufgeflogen ist einer der Beschuldigten im Kreis Offenbach. Wesam A. wurde bei einer Polizeikontrolle nahe Obertshausen festgenommen.
Christian Kunath, Verteidiger von Wesam A.
„Die Personen, die hier geschleust worden sein sollen, hatten alle kein Aufenthaltsrecht hier. Und die Angeklagten werden, soweit ich das jetzt abschätzen kann, im Wesentlichen auch geständig einlassen. Die haben teilweise auch schon im Ermittlungsverfahren auch geständige Angaben gemacht. Teilweise aus Geldnot gehandelt.“
Denn die Angeklagten sind zum Teil verschuldet. Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Der nächste findet am 29 November statt.