Moselschleusen werden gewartet

Normalerweise können Güter- und Fahrgast-Schiffe fast 400 Kilometer lang die Mosel hinab fahren, von Frankreich bei Nancy bis zur Mosel-Mündung in den Rhein bei Koblenz. 160 Höhenmeter geht es dabei abwärts, mithilfe von Schleusen. Doch die sind seit Montag gesperrt. In Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Es stehen die jährlichen Wartungs- und Reparatur-Arbeiten an.

Zu hören ist nur der ziemlich stramme Wind. Ansonsten ist es still auf der Mosel. Die Bojen zeigen an: Durchfahrt verboten. In rund 16 Metern Tiefe wird gerade die Schleusenwand gesäubert.
Wir sind an der Staustufe Lehmen im Landkreis Mayen-Koblenz. Ein Team aus Spezialisten ist hier in der leergepumpten großen Schleusenkammer im Einsatz. Zurzeit werden alle Moselschleusen gewartet.
Andreas Franke, Wasser- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Wir haben hier auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zehn Staustufen plus zwei Staustufen im Bereich Luxemburg, die auch von der Bundesrepublik Deutschland unterhalten werden.“
Dazu kommen noch Schleusen an der Saar, weil der Fluss in die Mosel mündet. Einmal im Jahr werden alle zeitgleich trockengelegt, repariert, geprüft und gereinigt. Normalerweise ist die Schleusenkammer bei Lehmen mit 8.600 Kubikmetern Flusswasser gefüllt.
Wenn sie nicht auf dem Trockenen liegt, dann werden hier im Sommer täglich zwischen 35 und 45 Schiffe durchgeschleust.
Marco Trembinski, Wassermeister Staustufe Lehmen
„Gütermotorschiffe, Tanker, Koppelverbände, dann diese Fahrgastkabinenschiffe, Tagesausflugsschiffe, Sportboote, die über eine Breite von 3,30 m haben, die nicht mehr in die Sportbootschleuse können.“
Kleine Sportboote können weiterhin durch eine separate Kammer geschleust werden.
In der großen Kammer werden nicht nur Algen und Schlamm entfernt. Im vergangenen Jahr hat ein Schiff die Schleuse gerammt. Die Kammer ist dadurch undicht geworden, ein rund 40 Tonnen schweres Tor muss jetzt repariert werden.
Andreas Franke, Wasser- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Die ganze Unterkonstruktion inklusive Kalotte muss ausgewechselt werden. Deswegen wurde das Tor abgebaut und rausgehoben aus der Schleusenkammer. Die neuen Teile werden ja drangebaut und dann wird das Tor wieder angebaut.“
Bis zum 21. Juni muss das Tor per Kran wieder in die Kammer gesetzt werden. Denn dann müssen die Arbeiten fertig sein. Damit der Güter- und Fahrgastverkehr wieder durch alle Moselschleusen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg fahren kann.