Möglicher Tornado sorgt für große Schäden

Tropennächte, heftige Gewitter und sogar Tornados: Das Wetter bei uns spielt immer mehr verrückt. Gestern kam in vielen Regionen in Rheinland-Pfalz und Hessen starker Regen runter – an manchen Orten tobten aber regelrechte Stürme. Besonders betroffen war Rüsselsheim. Dort verursachten Wind und Starkregen heftige Schäden an Häusern und Straßen. Ein Tornado hat wohl gewütet.

Es sind Bilder, wie man sie in der Region nur selten sieht. Gegen 19 Uhr fegt ein extremes Unwetter durch Rüsselsheim. Wie aus dem Nichts erreicht der Wind eine Geschwindigkeit von ca 130 km/h und entwurzelt zahllose Bäume. Besonders betroffen sind die Außenbezirke der Stadt.
Hasan Tetik sitzt zu der Zeit in seinem Auto und kann seinen Augen nicht glauben.
Hasan Tetik, Anwohner
„Da sind die ganzen Mülltonnen rumgeflogen, die Bäume, die Blätter das war alles eine Katastrophe.“
Gökhan Öcal, Anwohner
„Ich habe nie so etwas gesehen. Weil in Deutschland gibt es auch immer so viel Regen, aber das war das erste Mal.“
Helmut Brötz, Anwohner
„Das wurde ja angekündigt schon im Radio heute Morgen, dass also dann so einzelne Inseln, kleine Unwetterinseln kommen würden. Und das Heftigste käme ja erst am Donnerstag. Aber das war ja schon heftig genug hier.“
Besonders schlimm trifft es ein Mehrfamilienhaus. Eine Böe deckt Teile des Dachs ab und schleudert die Trümmer über 200 Meter weit in parkende Autos. Auch heute ist das Flachdach noch einsturzgefährdet.
Laut Deutschem Wetterdienst in Offenbach könnte es sich bei dem Unwetter sogar um einen Tornado handeln. Jedoch liegen den Meteorologen noch keine eindeutigen Beweise vor.
Da das Unwetter so plötzlich aufzieht, sind sogar die Einsatzkräfte überrascht. Das Technische Hilfswerk war mitten in einer Übung.
Peter Münch, Einsatzleiter THW
„Wir haben dann alles, was bei uns auf dem Hof war, da war Übungsabend von der Jugend und unsere Grundausbildung hat geübt, ein paar Führungskräfte waren da. Und da haben wir dann alle nach innen beordert, wie es so richtig losging. Dann haben wir das Chaos gesehen und haben dann angefangen zu arbeiten.“
Denn nur ein paar Minuten später ist das Unwetter dann vorbei. Die Feuerwehr ist bis heute mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Über 100 Mal muss sie in der Nacht ausrücken und vor allem umgeknickte Bäume von Straßen entfernen. Insgesamt beschädigt das Unwetter 20 Autos, verletzt wird niemand. Heute rechnet der Deutsche Wetterdienst aber mit weiteren Unwettern in Hessen und Rheinland-Pfalz.