Mobile Eingreifgruppen üben Einsatz bei Fußballspielen

Wochenende für Wochenende strömen Zehntausende Fans in die Fussballstadien der Clubs aus Liga 1 und 2. Und wenn rivalierende Fanlager aufeinandertreffen, kann es schon mal heiß hergehen. Um dann den Überblick zu bewahren, braucht die Polizei nicht nur speziell ausgebildete Einsatzkräfte, sondern auch regelmäßige Trainings. So wie in Enkenbach-Alsenborn im Landkreis Kaiserslautern.

Verfeindete Fangruppen, Agression und Gewaltbereitschaft. Chaotische Szenen, die alle Einsatzkräfte körperlich und mental an ihre Leistungsgrenze bringen. Um in dieser Situation handlungsfähig zu bleiben, die Fanlager voneinander zu trennen und dabei noch die Ruhe zu bewahren, setzt die rheinland-pfälzische Polizei auf sogenannte „Mobile Eingreifgruppen“.
Katja Brill, stellv. Abteilungsleiterin Bereitschaftspolizei
des rheinland-pfälzischen Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik:
„Sie sind mindestens zu fünft, agieren auch zu fünft. Und es wird trainiert: Wie können wir beispielsweise vereinzelte Störer aus Gruppen herausnehmen? Wie können wir in einer größeren Gruppe dann auch beispielsweise Versammlungen begleiten? Oder wie wir es auch heute gesehen haben – wie können wir Störergruppen von A nach B begleiten, dann auch entsprechend festsetzten, also umstellen?“
Durch spezielle Schulungen werden Polizisten aus dem Regeldienst für den Einsatz in den Mobilen Eingreifgruppen vorbereitet. Um auch in besonders unübersichtlichen Einsatzlagen Herr der Lage zu bleiben. Keine leichte Aufgabe, erst recht nicht wenn es dann zu einem tatsächlichen Einsatz kommt.
Frank Gräber-Lorsch, Zugführer Mobile Eingreifgruppen Polizeipräsidium Rheinpfalz:
„Es kann zum Zünden von Pyrotechnik kommen aus der Gruppe heraus. Zu Übergriffen auf Polizei-Einsatzkräfte durch Tritte, durch Schläge. Beleidigungen aus der Gruppe heraus. Es liegt in der Natur der Sache, dass dann das Adrenalin schießt bei den Einsatzkräften. Dementsprechend ist die Zusammenarbeit in so einer Gruppe und das regelmäßige Üben, gerade mit so Szenarien, sehr, sehr wichtig.“
Unter den Zuschauern heute auch Michael Ebling, denn als rheinland-pfälzischer Innenminister ist er als oberster Dienstherr der Polizei politisch für die Sicherheit im Land verantwortlich.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz:
„Wir sehen hier natürlich jetzt in einer fiktiven Lage genau das auf was es ankommt. Nämlich schnell reagieren zu können dort wo gegegebenfalls gewalttätige Menschen unterwegs sind, sie trennen zu können oder auch natürlich die entsprechende Beweisaufnahme zu starten. Um den Menschen auch die Sicherheit zu geben, die unbeschwert feiern wollen.“
Deshalb seien die Mobilen Eingreifgruppen gerade mit Blick auf die kommende Fussball-Europameisterschaft in Deutschland unverzichtbar, um jederzeit auch bei größen Gefahrenlagen für den Ernstfall gewappnet zu sein.