Mit Sensoren durchs Gelände

Das selbstfahrende Auto, oder der selbstfahrende Traktor – die Idee des autonomen Fahrens ist schon Jahrzehnte alt, doch Stück für Stück wird sie immer mehr zur Realität. Etwa an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau: Studierende der Uni haben über drei Jahre zusammen mit Partnern aus der Industrie einen weltweit einzigartigen Unimog entwickelt. Heute haben sie die selbstfahrende Maschine vorgestellt.

 

Die Atomkatastrophe von Fukushima, die Flutkatastrophe im Ahrtal – die Menschen, die nach solchen Ereignissen helfen müssen, machen das meist unter Lebensgefahr.
In Zukunft könnte dieser Unimog vielleicht Brücken in Katastrophengebieten verlegen, oder auch an Orte heranrücken, die für Menschen zu gefährlich sind. Der Klein-LKW fährt völlig autonom – die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin muss nur staunen, nicht lenken.
Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz: „Naja es ist schon ein spannendes Erlebnis, wenn man in einem schweren Gerät sitzt und sich dann autonom fortbewegt, aber zum Einen habe ich größtes Vertrauen in unsere Forscherinnen und Forscher. Es ist wirklich ein tolles Projekt hier an der RPTU wo man jahrelang geforscht und entwickelt hat und diese Leistung auch umsetzen kann und das hat mir Vertrauen gegeben.“
Er gehört zu einer dieser Forscher – Patrick Wolf. Seit drei Jahren leitet er das Forschungsprojekt für die Maschine.
Eine Maschine, die sich nicht nur eigene Routen suchen, sondern auch komplizierte Arbeiten verrichten kann.
Patrick Wolf, Projektleiter: „Mein Wunsch wäre, dass so eine Maschine wie sie da steht, mit ihrer Autonomie der Gesellschaft zu Gute kommt und auch wirklich Problemlösungen in der Gesellschaft löst um Menschen damit zu helfen. Das wäre mein größter Wunsch, dass ich sag, das ist keine akademische Forschung für den Hinterhof, sondern damit mache ich irgendeiner Person auf der Welt das Leben einfacher.“
Dass die Maschine Menschen ersetzt und den Arbeitsplatz klaut, erwarten die Entwickler nicht. Auf vielen Anwendungsbereichen wie im Katastrophenschutz herrsche Fachkräftemangel – denn könne autonomes Fahren abmildern.
Karsten Berns, Lehrstuhl Robotersysteme RPTU Kaiserslautern: „Bei solchen Spezialanwendungen braucht man auch sehr geschultes Personal. Es geht nicht nur darum, den Unimog einfach zu fahren wie ein Laster, sondern auch die Gefahrensituation einzuschätzen. Und da fehlt noch mehr Personal.
Berns sagt: Politik und Industrie müssten weiter in die Forschung investieren. Dann könnten Unimogs schon in den nächsten fünf bis zehn Jahren auf vielen Feldern arbeiten. Vielleicht im Katastrophenschutz, um Menschenleben zu retten.