Ministerpräsident besucht Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann

Es ist die Nachricht der Woche: Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, 14 Leopard 2 Panzer an die Ukraine zu liefern. Vom Krieg in der Ukraine profitieren deutsche Rüstungskonzerne finanziell, auch wenn sie sich selbst nicht gerne als Kriegsgewinnler sehen. Was nur wenige wissen: Einige solcher Panzer stehen auch in Hessen.

Denn hier in Kassel werden Teile für den Leopard-2-Panzer gebaut. Das Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann produziert die Türme für den Panzer. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein besucht das Unternehmen heute und fordert eine faire Verteilung des kürzlich von der Bundesregierung beschlossenen Sondervermögens für die Bundeswehr.
Boris Rhein, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Ich äußere die klare Erwartung an die Bundesregierung, dass von dem 100 Milliarden Sonderprogramm spürbare und nennenswerte Beträge dann eben auch hier in Nordhessen ankommen, bei den Herstellern, die wir hier haben.“
Die Hersteller, die wir hier in Hessen haben zählen zu den wichtigsten der deutschen Rüstungsindustrie. Neben Krauss-Maffei Wegmann hat auch das Rüstungsunternehmen Rheinmetall ein Werk hier in Kassel, mit 1.200 Mitarbeitern. Es handelt sich um den weltweit größten Standort des Unternehmens. Beide Rüstungsfirmen beteiligen sich in Kassel an der Produktion des Leopard 2 und des weltweit modernsten Panzers: dem Puma.
Das Geschäft brummt. Der Aktienwert der Rheinmetall AG hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mehr als verdoppelt.
Anderes Beispiel: Die Aktie der Hensoldt AG, einem bayrischen Rüstungskonzern. Auch sie ist heute mehr als doppelt so viel wert, wie noch vor einem Jahr. Auch Hensoldt hat einen Standort in Hessen. Hier in Wetzlar werden Zielfernrohre und Nachtsichtgeräte gefertigt. Jan Schalauske von der Partei die Linke hält den Anteil Hessens an der deutschen Rüstungsindustrie für bedenklich.
Jan Schalauske, Die Linke, Fraktionsvorsitzender Hessen
„Hessen ist ein Hotspot der Rüstungsindustrie. Sie ist eine der wichtigsten Waffenschmieden in Deutschland. Das ist aber kein Grund zur Freud,e sondern das ist ein gravierendes, gesellschaftliches Problem. Wir wollen nicht, dass mit immer mehr Rüstung, mit immer mehr Waffen, blutige Profite für Konzerne gemacht werden. Sondern wir brauchen einen Einsatz für Verhandlung, für Diplomatie.“
Dem Wunsch nach Frieden und Abrüstung stehen allerdings die anhaltenden Auseinandersetzungen in der Ukraine gegenüber.
Boris Rhein, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Wer sich die Dinge anschaut, der weiß, dass es weitergehen wird, wenn Putin nicht gestoppt wird – wenn die russische Armee jetzt nicht gestoppt wird. Deswegen ist es ganz wichtig, dass die Ukraine jetzt in die Lage versetzt wird, wirklich hier große Schritte zu machen und das ist natürlich ein Beitrag für die Sicherheit ganz Europas.“
Solange der Krieg andauert, dürfte das Geschäft der Rüstungsunternehmen also weiterhin brummen. Und somit auch in Hessen.