Malu Dreyer besucht Geothermiekraftwerk

Eine günstige und ökologische Alternative zum Gas – das könnte die Geothermie sein. Pumpen holen Wasser aus dem Erdinneren nach oben, das vom Erdkern erhitzt wurde, um damit Wohnungen zu heizen. Ein Geothermiekraftwerk in der Südpfalz will genau das – und arbeitet auch daran, einen wertvollen Rohstoff aus der Erde zu holen, um den sich die ganze Welt reißt.

Heizen irgendwann solche Pumpen unsere Wohnungen im Winter? Pumpen wie hier am Geothermiekraftwerk Insheim holen heißes Wasser aus mehreren Kilometern Tiefe und erzeugen Strom und Wärme für Wohnungen. Durch den Ukrainekrieg und die Gaskrise gibt es für Geothermie plötzlich viel Aufmerksamkeit.
Horst Kreuter, Geschäftsführer Vulcan Energy
„Ja, sie ist viel wichtiger geworden für die Wärmeversorgung. Das sieht man auch in ganz Deutschland: Projekte auch in Norddeutschland, in Westdeutschland, überall beginnen die Stadtwerke und die privaten Projektentwickler Projekte voranzutreiben. Es gibt auch in der Geothermie eine Zeitenwende.“
Der Oberrheingraben zieht sich circa 150 Kilometer durch Rheinland-Pfalz – hier finden sich viele Wasserreservoire mit hohen Temperaturen in geringeren Tiefen. Gute Bedingungen für Geothermie.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist froh, dass dieses Potenzial immer mehr genutzt wird – aus ganz aktuellem Anlass.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
“Weil die Wärmewende zu schaffen, ist nicht einfach. Menschen sind im Moment besorgt, machen sich Sorgen über hohe Heizkosten und auch über Austausch-Programme, die jetzt diskutiert werden. Umso wichtiger ist es, wenn dann dort Geoethermie da ist, man sie wirklich nutzt, um ein ganz einfaches Heizsystem zu installieren mit dem Energieversorger, um günstige Wärme anzubieten.“
Auch Lithium gibt es im Oberrheingraben reichlich – Lithium steckt in Laptops, Handys oder E-Auto-Batterien. Beim Lithium ist die EU bislang abhängig von China. Der Abbau des Elements verbraucht oft viel Wasser und CO2.
Horst Kreuter, Geschäftsführer Vulcan Energy
„Die Art und Weise, wie wir hier Lithium produzieren aus dem Thermalwasser, ist die umweltschonenste auf der Welt. Die Schäden, die mit Lithium-Produktion in Tagebauen in Salaren in Südamerika entstehen, können wir hier absolut vermeiden.“
Das Kraftwerk ist die weltweit erste klimaneutrale Anlage zur Lithium-Gewinnung. Bis 2025 will das Unternehmen eine 500 Mal größere Anlage in Landau fertigstellen – dann will Vulcan Energy Lithium für mehr als eine Million Elektroautos im Jahr.