Ludwigshafen: Bau der Hochstraße Süd geht voran

 

Und jetzt gehen wir zum größten Brückenbauprojekt in Rheinland-Pfalz: die Hochstraße in Ludwigshafen. 100 Tausend Fahrzeuge überqueren täglich den Rhein bei Ludwigshafen – die Hochstraße zählt zu den wichtigsten Verkehrsadern im Rhein-Neckar-Gebiet. Jetzt beginnen die Arbeiten am Fundament. Was jetzt schon klar ist, die Bauarbeiten werden noch viele Jahre dauern.

 

Momentan geht es ruhig zu, auf der Baustelle an der Hochstraße Süd. Das Gelände ist geebnet, alles ist vorbereitet. Nach dem aufwendigen Abriss der alten Brücke soll hier im Januar der nächste Bauabschnitt beginnen.
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Die Hochstraße Nord und die Hochstraße Süd, die Ludwigshafen und Mannheim verbinden sind zwei der wichtigsten Verkehrswege in der Region.
Nachdem 2019 die Hochstraße Süd wegen Einsturzgefahr gesperrt und schließlich abgerissen wurde läuft momentan der gesamte Verkehr über die nördliche Verbindung.
Doch auch die ist marode. Wenn 2026 der Neubau im Süden abgeschlossen ist, beginnt nahtlos der Abriss der Hochstraße Nord.
Ein Mammutvorhaben, bei dem auch auf die Menschen, die in der Nähe der maroden Bauwerke wohnen, in den nächsten Jahren einiges zukommen dürfte.
Jutta Steinruck, Parteilos, Oberbürgermeisterin Ludwigshafen:
„Wir müssen ehrlich sein. Ein Bauvorhaben von einer solchen Dimension wird nicht ohne Lärmbelastung und Staub für die Anlieger abgehen, aber wir als Verwaltung haben Verfahren gewählt, die möglichst schonend sind. Aber wir werden auch die Anwohnerinnen und Anwohner, die Anlieger immer sehr transparent über das informieren, was auf die Menschen zukommt.“
Und das sind zunächst Bohrarbeiten im ganz großen Stil. Denn der Untergrund hier ist porös und die Pfeiler für die neue Brücke müssen 20 Meter tief versenkt werden.
Eberhard Küssner, Gesamtprojektleiter Hochstraßen:
„Wir werden einen Durchmesser von einem Meter fünfzig bei den Bohrpfählen haben. Das ist enorm. Und eine solche Größe, mit dem entsprechenden Material, was hier ausgehoben werden muss, da braucht man die entsprechende Power. Und dafür wird ein sehr großes Bohrgerät, das wird bis zu 26 Metern hoch sein, erforderlich sein. Das ist ein spezielles Gerät, das aus Norddeutschland angefahren wird, welches wir hier auf der Baustelle brauchen um diese Bohrpfähle dann auch bis in diese Tiefe abteufen zu können.“
Ein Jahr veranschlagt die Stadt alleine für die Bohrarbeiten. Insgesamt sollen Abriss und Neubau der beiden Hochstraßen 667 Millionen Euro kosten. Bund und Land haben zugesagt, sich daran im Umfang von 85 Prozent zu beteiligen. Sollte alles nach Plan laufen, werden beide Brücken im Jahr 2031 wieder befahrbar sein. Autofahrer und Anwohner brauchen also weiterhin gute Nerven.