Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz eröffnet

Die komplette Menschheitsgeschichte in einem Zentrum. Das war immer die Vision der Forscher, die sich schon vor Jahrzehnten EIN Gebäude gewünscht haben. Nach 7 Jahren Bauzeit, 6 Jahren Umzug ist heute offiziell in Mainz das Leibniz-Zentrum für Archäologie eröffnet worden. Rekordverdächtig auch der Preis: 60 Millionen Euro kostete das Prestigeobjekt des Landes Rheinland-Pfalz.

Eine Fibel aus dem Mittelalter. Hier im LEIZA können die Wissenschaftler die Brosche ganz genau untersuchen. Mit Hilfe eines 3D Models, –  konstruiert aus Tausenden Aufnahmen. So arbeitet der neue 1,3 Millionen Euro teure Computertomograph. Die Ausstattung des Leibniz-Zentrums für Archäologie hat mit einem verstaubten Museum nichts mehr zu tun. Es soll Rheinland-Pfalz in Sachen Altertums-Forschung ganz nach oben bringen.
Clemens Hoch (SPD), Wissenschaftsminister Rheinland-Pfalz
Es ist eine Gemeinschaftsproduktion das tolle Zentrum, aus Bund, Land und Stadt, insgesamt hat es 60 Millionen Euro gekostet und vor allen haben Bund und Land sich die Kosten geteilt, aber auch die Stadt hat Grundstücke eingebracht und wir sind sehr froh, dass alle hier Hand in Hand gearbeitet haben.
Kopien bedeutender Kulturgüter. Die fertigen die Wissenschaftler als Backup an, damit in Kriegen, oder durch Terrororganisationen zerstörte Funde nicht in Vergessenheit geraten. Natürlich lagern hier auch Originale. Insgesamt sind es 220 000 Objekte. Hintergrundwissen bietet eine Bibliothek, die für alle zugänglich ist.
Alexandra Busch, Generaldirektorin LEIZA
Also wir sind eine der bedeutenden Forschungseinrichtungen für Archäologie in Europa. Und haben eben einen ganz besonderen Ansatz. Das macht uns eben also einzigartig, denn diese raum- und zeitübergreifende, langfristig angelegte Untersuchung von zentralen Fragen der Menschheitsgeschichte wird ansonsten nicht betrieben.
Zur Menschheitsgeschichte gehört die Rekonstruktion antiker Funde. Dafür sind die Restauratoren zuständig. Insgesamt hat das Leibniz-Zentrum 152 Mitarbeiter. Ein Forschungszentrum von Weltruhm für die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt. Das stärkt den Wissenschaftsstandort Mainz, so der neue Oberbürgermeister Nino Haase.
Nino Haase (parteilos), Oberbürgermeister Mainz
Das ist etwas, da muss man eigentlich als  Oberbürgermeister froh sein, wenn man das einmal in seiner Amtszeit eröffnen darf, ich darf das nach 48 Stunden mitmachen. Es ist ein Aushängeschild für die Stadt und ich hoffe, dass wir da richtig Strahlkraft erzeugen können, weit über Mainz hinaus. Und über Deutschland hinaus.
Die Archäologen des Leibniz-Zentrums sind  weltweit an Ausgrabungen beteiligt. Funde aus den vergangen 12 000 Jahren werden auf drei Etagen in einer Dauerausstellung zu sehen sein, allerdings erst Ende kommenden Jahres. Schon am Sonntag öffnen die Türen erstmals für alle, die einen Blick in den neuen Mainzer Wissenschaftstempel werfen möchten.