Künstliche Intelligenz unterstützt Polizeiarbeit

Ein Phänomen, das sowohl in unserem Privatleben als auch auf der Arbeit eine immer größere Rolle spielt: die Künstliche Intelligenz. So kann zum Beispiel ChatGPT in sekundenschnelle Wissen bündeln oder Texte schreiben. Und auch in der Polizeiarbeit kann die KI unterstützen. Wie genau das funktioniert, hat heute das Landeskriminalamt in Mainz gezeigt.

Ein Geldautomat wurde gesprengt. Die Täter hinterlassen Schuhspuren. Die Polizei sichert und digitalisiert sie. Bisher können die Strafverfolger diese dann nur mit den Spuren eines Verdächtigen vergleichen. Die Künstliche Intelligenz soll dieses Verfahren verbessern.
Mario Germano, Präsident Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
„Der Unterschied jetzt zu unserem Schuhspur-Inspektor ist eben, dass dieser Inspektor nicht nach der Person sucht, sondern nach dem konkreten Schuhmodell und eben auf Grund der Identifizierung dieses konkreten Schuhmodells uns Ermittlungsansätze liefert, die viel weiter sein können.“
Die KI vergleicht den Schuh in Sekundenschnelle mit über 1.000 anderen Abdrücken und wird so für die Polizeiarbeit unverzichtbar. Die neuen Programme sollen bei der Auswertung von riesige Datenmengen helfen, wie beim Cyberbunker von Traben-Trarbach. Und auch zerstörte Daten können von KI wiederhergestellt werden.
Eine neue Waffe gegen Kriminalität, die sich immer mehr ins Internet verlagert. Deshalb entwickelt das Landeskriminalamt zusammen mit dem Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern seit zwei Jahren diese neuen Methoden.
Der Geschäftsführende Direktor Andres Dengel sieht in der Kooperation einen ersten Schritt in die richtige Richtung, fordert aber von der Politik mehr Investitionen und weniger Regulierung. Denn die Täter sind der Polizei meistens einen Schritt voraus.
Andreas Dengel, Direktor KI-Forschungszentrum Kaiserslautern
„Wir haben heute über Datenschutz gesprochen, über den AI-Act und so weiter. Das sind natürlich alles Hemmschuhe, die man mit überwinden muss und einkalkulieren muss. In dem Sinn sind wir leider noch zu reaktiv, obwohl wir schon vieles erahnen beziehungsweise auch vorplanen könnten.“
Auf Landesebene unterstützt Innenminister Michael Ebling den Einsatz von KI bei der Polizei. Jedoch sorgt er sich um die Pläne der Europäischen Union.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Denn tatsächlich gibt es Diskussionen, generell den Einsatz von KI mit sogenannten Hochrisikofaktoren zu verbinden. Das könnte bedeuten, dass bevor wir richtig starten KI in der Strafverfolgung einzusetzen, schon die EU uns die Einsatz deutlich reduziert. Das wäre sehr unglücklich.“
Und dann müssten die Polizisten doch wieder auf die alten Verfahren der Schuhspuren-Sicherung zurückgreifen.
Einsatzbereit ist die neue Methode mit Hilfe der KI zumindest schon sehr bald.