Kriemhildenstuhl – Natur pur im römischen Steinbruch

Wir als Regionalmagazin nutzen gerne immer die Gelegenheit, Ihnen besondere Orte in Hessen und Rheinland-Pfalz vorzustellen. Heute nehmen wir Sie mit nach Bad Dürkheim – an den Rand des Pfälzerwaldes. Bei schönstem Sonnenschein präsentiert sich da nämlich ein ganz beliebtes Wanderziel – der Kriemhildenstuhl.

Eine spannende Felsformation erwartet die Wanderer, die zum Kriemhildenstuhl aufsteigen. Es ist ein ehemaliger römischer Steinbruch – 2.000 Jahre alt.
Hoch über der Stadt Bad Dürkheim thront er, als könnten ihm die Jahrtausende und das Wetter nichts anhaben. Es ist einer der besterhaltenen römischen Steinbrüche nördlich der Alpen.
Dr. Britta Hallmann-Preuß, Leiterin Stadtmuseum  Bad Dürkheim
„Das Besondere ist an dem Kriemhildenstuhl, dass wir hier zahlreiche Inschriften haben, knapp 15 und 37 Felsbilder, die sich aus römischer Zeit erhalten haben. Die Legionäre, also die römischen Soldaten, die damals hier in diesem Steinbruch gearbeitet haben, haben die in die Felswände eingebracht.“
Was man auf den ersten Blick gar nicht erkennen kann, es handelt sich hier um Sandstein. Die Inschriften sind bis heute so gut erhalten, weil der Steinbruch lange mit Schutt aufgefüllt war. Er wurde erst nach und nach freigelegt. Von 1884 an gab es hier immer wieder Ausgrabungen.
Dr. Britta Hallmann-Preuß, Leiterin Stadtmuseum  Bad Dürkheim
„Das Besondere ist, dass man hier die Möglichkeit hat zwei besondere archäologische Bodendenkmäler zugleich zu besuchen: unten eben der römische Steinbruch, der Ende zweites, Anfang drittes Jahrhundert nach Christus angelegt wurde, und direkt oberhalb ist ein keltischer Ringwall, der eine Stadt umschlossen hat, die ungefähr 500 vor Christus angelegt wurde und gerade mal 50 Jahre knapp besiedelt wurde und dann aufgegeben wurde, und das war eine richtige keltische Stadt hier oben.“
Es lohnt sich also, der Gegend rund um Bad Dürkheim mit ihren Wanderwegen mal einen Besuch abzustatten. Für Geschichtsfans, aber natürlich auch für Naturliebhaber, denn ab April laichen in den Wasseransammlungen des Steinbruchs die bedrohten Gelbbauchunken.
Vor allem nachts, wenn alle Wanderer gegangen sind, dann wird hier im Frühling zwischen den meterhohen kantigen Felswänden des Kriemhildenstuhls ganz neues Leben erwachen.