Krieg in der Ukraine – Reaktionen aus Hessen und Rheinland-Pfalz

Viele Politiker aus Hessen und Rheinland-Pfalz haben den russischen Angriff auf die Ukraine heute verurteilt. Die Vertreter der regionalen Wirtschaft reagieren entsetzt und befürchten Auswirkungen auf die Energieversorgung. Wir haben die Reaktionen des Tages zusammengefasst.

 

Flagge zeigen für die Ukraine. Im hessischen Landtag verurteilt heute Morgen Ministerpräsident Volker Bouffier den Einmarsch Russlands in die Ukraine und bietet dem überfallenen Land seine Unterstützung an. Am Nachmittag trifft sich Bouffier mit dem Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt, Vadym Kostiuk, und bekräftigt sein Versprechen, zu helfen.
Volker Bouffier (CDU), Ministerpräsident Hessen: „Im Bereich medizinische Hilfe, Nahrung und auch andere Dinge, die wahrscheinlich in sehr kurzer Zeit in großem Umfang in der Ukraine fehlen werden. Wir glauben nicht, dass jetzt ein großer Flüchtlingszug bei uns zu erwarten ist. Wir sind aber vorbereitet.“
Der Generalkonsul spricht heute im Anschluss an die Plenarsitzung des Landtags zu den Abgeordneten. Dort bittet er um weitere Unterstützung.
Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt: „Es ist noch nicht alles. Wir warten und wir hoffen auch sehr auf weitere Defensiv-Waffen. Wir möchten uns verteidigen. Wir möchten die Grenze unseres Landes, das Volk, aber auch Europa verteidigen. Letztendlich ist es immer einfacher gemeinsam.“
In Rheinland-Pfalz bekundet Ministerpräsidentin Dreyer ihre Solidarität mit der Ukraine und befürchtet Auswirkungen des Konflikts auf rheinland-pfälzische Unternehmen.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: „Im Moment geht es vor allem darum, dass wir in Kontakt mit ihnen sind. Die Sorge um die Energieversorgung in deren Bereichen ist natürlich besonders groß.“
Möglicherweise erwarten die Deutschen bald noch höhere Energiepreise. Denn 55 Prozent der deutschen Gaslieferungen kommen aus Russland, ebenso 35 Prozent des deutschen Ölbedarfs. Ein möglicher Engpass beunruhigt sowohl Verbraucher als auch die Wirtschaft. Die rheinland-pfälzische Landesvereinigung Unternehmerverbände warnt:
Karsten Tacke, Hauptgeschäftsführer LVU Rheinland-Pfalz: „Wenn der Konflikt zu einer ungebremsten Verteuerung von Energie führt, werden einige Unternehmen den Standort Deutschland schon sehr bald verlassen müssen.“
An der Frankfurter Börse spüren die Anleger die Auswirkungen schon heute. Zum Handelsbeginn fällt der DAX um rund 700 Punkte, mehr als vier Prozent, und erholt sich im Laufe des Tages nur geringfügig.
Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse Baader Bank: „Die Börse trägt Trauer. Es ist unerwartet gewesen, dass Putin jetzt einmarschiert oder einen großen Angriff startet. Wir haben die klassische Reaktion: Gold wird teurer. Staatsanleihen steigen im Kurs, die sicheren Häfen. Gas, Öl, sehr teuer. Auch die Agrarprodukte. Und die Aktien sind eben sehr schlecht. Wir haben jetzt Unsicherheit. Wir müssen jetzt abwarten, was passiert.“
Der russische Einmarsch in die Ukraine – er sorgt auch in Rheinland-Pfalz und Hessen für große Besorgnis.