Kommentar von 17:30-Chefredakteur Richard Kremershof

Demokratie verteidigen, da sind sich also fast alle einig, wie wir gesehen haben. Und dennoch schaut unser Chefredakteur nun mal genauer hin, gegen wen und was da aktuell auf den Straßen und Plätzen in Deutschland demonstriert wird.

Es ist zu loben, wenn hunderttausende gegen Rechtsextremisten protestieren. Und doch muss immer klar sein, gegen wen genau sich der Protest richtet. Gegen Rechtsextremisten und Radikale – das ist richtig und das ist wichtig! Doch oft lesen und hören wir, dass es sich um Proteste gegen rechts handele. Rechts – rechtsextrem: Ist doch Haarspalterei, hört man dann – man wisse ja, was gemeint sei. Nein – so richtig klar ist dies eben nicht. Warum ist Links politisch legitim und korrekt –  während zwischen „rechts“ und „rechtsextrem“ zunehmend die Brandmauern fallen? Wer hat daran Interesse? Möglicherweise also doch mehr als eine zufällige Schluderei? Eher Absicht jener, denen alles Konservative immer schon zuwider war? Doch wenn Konservative in unserem Land in einem Topf mit Rechtsextremen landen, dann erleben wir eine unglaubliche Banalisierung dessen, was wirklich gefährlich ist. Also: Rechts ist – politisch betrachtet – völlig legitim – ebenso wie links. Der Kampf und die Ablehnung gelten allein den Extremen – und zwar rechten wie linken. Wer jedoch die in Teilen immer noch konservativen Unionsparteien, aber auch die Freien Wähler in einem Aufwasch mit den Rechtsextremen gleichsetzt – der kocht offensichtlich ein ganz anderes Süppchen. Dies ist nicht akzeptabel.