Evangelische Kirche: Abschluss der Herbstsynode

Im Nahostkonflikt ist die Waffenruhe beendet. Weil man bis heute Morgen um 6 Uhr keine Einigung erreichen konnte, gibt es nun wieder Kämpfe im Gazastreifen. Der Nahostkonflikt ist auch Thema auf der mehrtägigen Synode der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, die bis morgen in Frankfurt tagt.

Rund 3.000 Kilometer trennen Frankfurt vom Gazastreifen. Die militärischen Auseinandersetzungen dort, dürfen unsere Gesellschaft hier aber nicht spalten. Diese Botschaft geht unmissverständlich von der Herbstsynode der evangelischen  Kirche in Hessen und Nassau, kurz EKHN, aus.
120 Delegierte, die etwa 1,4 Millionen evangelische Christen von Gießen übers Rhein-Main Gebiet bis Mainz und Darmstadt repräsentieren, stellen sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen aufkeimende Judenfeindlichkeit in Deutschland.
Birgit Pfeiffer, Präses Kirchensynode
„Meine Eltern waren die Generation, die im Dritten Reich die Judenverfolgung miterlebt hat. Und wir sind in der Verantwortung. Wir sind nicht die Generation, die schuldig ist, aber wir sind die Generation, die in Verantwortung ist, dass das nicht mehr passiert. Also unter dem Schlagwort ‚Nie wieder, ist jetzt‘ ist das eine Gelegenheit, dazu auch zu stehen.“
Morgen endet die viertägige Synode, für die sich die Delegierten über 40 Tagesordnungspunkte vorgenommen haben. Themen aus Kirche und Gesellschaft. Und traditionell geht es im Herbst auch immer ums Geld.
Erstmals in ihrer Geschichte beschließt die Synode einen Doppelhaushalt. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen aber bei weitem. Denn die Kirche verliert Mitglieder und damit Beitragszahler.
Noch habe man Rücklagen, langfristig helfe aber nur sparen. So werde die EKHN künftig immer häufiger die Trägerschaft beispielsweise von Kitas aufgeben.
Volker Jung, Kirchenpräsident EKHN
„Das schmerzt sehr, weil uns an dieser Arbeit sehr gelegen ist. Wir wollen und sind eine Kirche, die zum Grundsatz hat, nicht für sich selbst da zu sein, sondern für diese Gesellschaft, für das Zusammenleben von Menschen. Und dazu gehört es ganz wesentlich, auch Kindertagesstätten und diakonische Einrichtungen mit zu unterstützen. Und das versuchen wir auch nach Kräften aufrecht zu erhalten, merken aber auch, dass dann in Zukunft vielleicht manches nicht mehr möglich sein wird.“
Eine Kirche unter Spardruck. Eine Kirche, die trotzdem nicht den Kopf in den Sand stecken will. Mit ihren Mitgliedern im Gespräch bleiben und zu wichtigen weltpolitischen Themen Stellung beziehen. Diesen Anspruch hat die Synode heute in Frankfurt nochmal an sich gestellt.