Kids an die Knolle

Über 250.000 Tonnen Kartoffeln werden Jahr für Jahr in Rheinland-Pfalz geerntet. Damit das auch dieses Jahr so ist, muss die Erdknolle erst mal gepflanzt werden. Und auch die Kinder sollen lernen, wie das funktioniert. Deshalb gibt’s seit vielen Jahren das Projekt „Kids an die Knolle“. Den Startschuss für die diesjährige Saison gab es heute im pfälzischen Dannstadt.

„Wenn die Kartoffel nicht wär, blieb die Pommesbude leer und Kartoffelkäfer hätten keine Heimat mehr“.
Auf dem Stundenplan der 2a an der Kurpfalzschule in Dannstadt steht heute die Kartoffel – oder Grumbeere, wie man in der Pfalz sagt. Wo kommt die Kartoffel her und wie wächst sie überhaupt? Neben ein bisschen Gesang und Theorie im Klassenraum geht’s für die Schüler auch in der Praxis ran an die Kartoffeln und rein damit ins Hochbeet. Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass Sie Grumbeeren aussetzen.
Emma
„Ich fand’s einfach schön, weil es einfach so einfach war.“
Anna
„Ich fand es gut, weil das war halt … es ist halt so cool, weil man dann die Erde halt so anfasst und so wie sich das anfühlt.“
Frieda
„Es ist eben halt was anderes als immer zu schreiben und zu rechnen im Kopf und so weiter.“
Rund 10.000 Kinder nehmen dieses Jahr in Rheinland-Pfalz an dem Projekt teil. Es geht darum den Kindern beizubringen, was gesunde Ernährung ist. Doch nicht nur.
Ina Brecht, Klassenlehrerin 2a Kurpfalzschule
„Die Kinder lernen etwas über das Pflanzenwachstum. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass hier der regionale Anbau natürlich sehr präsent ist. Also wo, wenn nicht hier im Gemüsegarten Vorderpfalz. Und dass eben auch die Regionalität etwas sehr wertvolles ist.“
So lernen die Kinder ab diesem Jahr nicht nur in der Praxis, wie man Kartoffeln pflanzt und erntet, sondern auch in Experimenten im Klassenzimmer, wie Natur und Landwirtschaft funktionieren. In vier Doppelstunden stehen das Thema Boden und Pflanzenwachstum auf dem Stundenplan. Schirmherrin dieses Jahr ist die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig. Wie wichtig es ist zu wissen, wo die Lebensmittel herkommen weiß sie auch aus eigener Erfahrung.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz
„In der Grundschulzeit bin ich auf dem Land aufgewachsen und wir hatten gegenüber Kartoffelacker, da haben wir Kartoffelfeuer übrigens gemacht, und wir hatten Kirschbäume und alles, was dazu gehört. Und wir hatten bei uns in der Grundschule die Bohnen, die dann gewachsen sind. Und mich hat das immer begeistert und deshalb finde ich es auch hier ein schönes Projekt, weil Kinder einfach sehen, wie aus Knollen etwas entsteht.“
Damit aus den Knollen jetzt richtige Kartoffeln entstehen, müssen sie die Schüler bis zur Ernte im September gut pflegen. Was passiert, wenn sie das nicht tun, wissen sie ja schon.
„…bliebt die Pommesbude leer und Kartoffelkäfer hätten keine Heimat mehr“