Jüdisches Museum Frankfurt blickt auf das Jahr 2024

Seit drei Jahren strahlt das Frankfurter Jüdische Museum ganz in weiß in einem großen Neubau. Knapp 100.000 Menschen haben das Museum im vergangenen Jahr besucht. Das ist ein Rekordergebnis. Sorgen machen allerdings die antisemitischen Anfeindungen, die seit dem 7. Oktober auch die Mitarbeiter des jüdischen Museums in Frankfurt erleben. Der Angriff der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf Israel ist hier Thema, auch im neuen Programm.

Noch immer befinden sich mehr als 130 Menschen in der Gewalt der Hamas. Ihre Namen sind über Lautsprecher zuhören.
„Simon Fernando, 60 Jahre.“
Immer wieder, damit die Geiseln nicht vergessen werden.
„Karina Arief, 19 Jahre.“
Seit dem 7. Oktober sind die Sicherheitsmaßnahmen im Jüdischen Museum erhöht worden. Es gab Hakenkreuzschmierereien, antisemitische Anfeindungen.
Heute Vormittag stellt Mirjam Wenzel, die Direktorin des Museums, das neue Programm vor. Der islamistische Terrorangriff ist Thema, auch in neuen Ausstellungen.
Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt
„Nir Oz ist einer der zerstörten Kibbuzim, die von Hamas angegriffen wurden, und Sharon Lifschitz ist dort aufgewachsen, ihre Eltern waren beide Geiseln und die Filmarbeit, die sie erarbeitet hat, erzählt anhand der Fotos ihrer Mutter, die Geschichte des Kibbuz. Diese Filmarbeit zeigen wir in der Dauerausstellung, solange wie es nötig ist, sie zu zeigen.“
Neben der Installation über den zerstörten Kibbuz, wird es auch in diesem Jahr viele Veranstaltungen gegen Antisemitismus geben. Ab dem 29. Februar eine Ausstellung über die Shoah, darüber, wo sich Juden überall verstecken mussten.
Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt
„Diese Versteck-Geschichten sind in Teilen sehr spektakulär. Sie waren nicht bekannt, sie waren nur mündlich überliefert.“
Ein Versteck hat die Künstlerin Natalia Romik zum Beispiel in einer 600 Jahre alten Eiche in den Karpaten entdeckt.
Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt
„Sie hat durch ein Astloch eine Wärmebildkamera eingelassen, fand dann auf einmal Spuren, also Sprossen, die deutlich zeigen, dass das ein Versteck war.“
Viele jüdische Museen in Europa hatten vergangenes Jahr weniger Besucher. Seit dem Terrorangriff der Hamas haben die Menschen Angst, jüdische Einrichtungen zu betreten. In Frankfurt gab es einen Rekord. 100. 000 Besucher. – Auch das ein Zeichen der Solidarität für Israel und Juden, die in Deutschland leben.