Innenminister legt Kriminalitätsstatistik vor

Historische Tiefstände hat man in der polizeilichen Kriminalstatistik in Corona-Zeiten erreicht. Doch das gehört nun der Vergangenheit an. Das wurde heute im Mainzer Innenministerium deutlich, als Michael Ebling die Zahlen für das vergangene Jahr präsentiert hat.

„Von den Pandemiejahren mal abgesehen…“ – das war der häufigste Satzteil, den Innenminister Michael Ebling heute verwendet hat, Angesichts der gestiegenen Kriminalitätszahlen im vergangenen Jahr, hält er den Vergleich mit der Zeit vor Corona und ohne Lockdowns, für passender.
Michael Ebling, SPD Innenminister Rheinland-Pfalz
„Da merken wir, es bleibt auf diesem Niveau und das ist erfolgreich für die Ermittlungsarbeit der Polizei, was die hohe Aufklärungsquote angeht, aber zum Glück auch für die Bürgerinnen und Bürger eine gute Nachricht, sie leben nach wie vor in einem der sichersten Bundesländer in Deutschland.“
Bei rund 242.000 Straftaten im Jahr 2022 lag die Aufklärungsquote in Rheinland-Pfalz bei 64,5 Prozent – und damit höher als im bundesweiten Durchschnitt.
Dennoch gibt es Punkte in der Statistik, die auch den Innenminister beunruhigen. Dringenden Handlungsbedarf sieht er unter anderem bei der Vielzahl an gesprengten Geldautomaten. Es ist deutlich erkennbar, dass sich der Kriminalitätsschwerpunkt von den Niederlanden nach Deutschland verlagert hat.
Durch die wachsende Digitalisierung hat es auch eine sprunghafte Zunahme im Bereich Cybercrime gegeben.
Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei der Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Inhalte. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich hier die Zahlen verdoppelt. Häufig handelt es sich dabei um Material, das unter Schülern in Social Media verbreitet worden ist.
Achim Füssel, Vizepräsident Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
„Was wir auf jeden Fall tun im LKA, um das bearbeiten zu können, wir verstärken unser Personal, wir arbeiten aber auch an technischen Lösungen, um die Ermittlerinnen und Ermittler zu entlasten, um die Bearbeitungskapazitäten ausweiten zu können.“
Aber auch die Prävention ist ein großes Thema. Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass sie mit der Verbreitung solcher Bilder ein Verbrechen begehen.
Und auch wenn das Fazit des Innenministers für Rheinland-Pfalz insgesamt lautet: „Gute Sicherheitslage“, ist heute deutlich geworden, dass es noch jede Menge zu tun gibt.