Horst Hrubesch trainiert Frauenfußball-Nationalmannschaft

Für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft stehen zwei vorentscheidende Spiele an. Dafür trainiert das Team aktuell auf dem DFB-Campus in Frankfurt. Das Ziel: Noch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris im kommenden Jahr schaffen. Chef auf dem Trainingsplatz ist seit neuestem wieder ein guter alter Bekannter.

Horst Hrubesch – das ehemalige Kopfball-Ungeheuer der Bundesliga soll Deutschlands Fußballfrauen wieder zu alter Stärke führen. Am Freitag gegen Wales, vier Tage später in Reykjavík gegen Island – so lauten die nächsten Aufgaben. Der Bundestrainer hat vollstes Vertrauen in die Qualität seines Teams.
Horst Hrubesch, Frauen-Bundestrainer
„Der Kader ist eigentlich top. Im Moment ist es, glaube ich, bei der ein oder anderen eine Kopf-Geschichte. Dass man da einfach versucht, diesen Spaß wieder ein bisschen rein zu bringen und halt einfach auch an sich glauben und an die Fähigkeiten, die die Spielerinnen haben. Ich bin nach wie vor absolut davon überzeugt, dass wir in der Lage sind, mit unseren Möglichkeiten, die wir haben, diesen Weg auf Olympia zu gehen.“
Die Mannschaft wieder aufrichten – nach dem bitteren Aus bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Bundestrainerin damals noch: Martina-Voss Tecklenburg. Seit dem WM-Aus war sie zunächst krankgeschrieben, neuerdings befinde sie sich im Erholungsurlaub. Hält nebenbei aber gut dotierte private Vorträge über Coaching und Motivation. Das kommt bei den Spielerinnen nicht so gut an.
Lena Oberdorf, Nationalspielerin
„Tja, das gibt mir ein paar Fragezeichen natürlich. Ich hätte mir durchaus etwas anderes gewünscht. Vielleicht auch, dass man sagt: ‚Okay, wir klären erst mal, was bei der WM passiert war, um dann danach vielleicht in den Erholungsurlaub gehen zu können.‘ Aber nichtsdestotrotz ist es jetzt so passiert. Wir müssen schauen, was jetzt in Zukunft kommt. Aber Stand jetzt müssen wir uns fokussieren auf die zwei Spiele, die wir haben, da alles geben. Wir haben einen klaren Auftrag, den wir verfolgen und mit Horst ja auch jetzt einen guten Trainer an der Seite.“
Und Horst, offiziell nur als ‚Übergangs-Bundestrainer‘ engagiert, mag sich mit dem Thema Voss-Tecklenburg gar nicht groß aufhalten.
Horst Hrubesch, Frauen-Bundestrainer
„Wie das jetzt geregelt ist, das muss der DFB dann entscheiden. Also das ist jetzt nicht mein Bier, sondern ich konzentriere mich jetzt ganz einfach auf erst mal diese beiden Spiele. Ich hoffe, dass es letztendlich dann vier Spiele und dann noch die beiden Play-offs werden.“
Der Weg zu Olympia nach Paris ist also noch weit. Es darf nicht viel schiefgehen. Horst Hrubesch will dafür sorgen, dass aus dem gescheiterten Team wieder eine verschworene Einheit wird.