Holzmuseum in Morbach

Rheinland-Pfalz ist das waldreichste Bundesland. Ein Holzmuseum ist da natürlich ein Muss. Es steht in Morbach im Hunsrück und wird ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben. Dafür gab es in diesem Jahr eine Auszeichnung von der rheinland-pfälzischen Landesregierung. 90 Ehrenamtler sorgen dafür, dass das Museum von Dienstag bis Sonntag geöffnet ist. Sie bieten auch Führungen für Schulklassen und Kindergartengruppen an.

Der Ausblick passt: richtig viel Wald, also richtig viel Holz. Ein natürlicher Rohstoff, dessen Verarbeitung im Hunsrück eine Jahrhunderte alte Tradition hat. Im Morbacher Holzmuseum wird sie fortgeführt. Die Vorschulklasse des Weiperather Kindergartens ist zu Besuch. Am Anfang darf jeder erst mal …
„Ein Hackschnitzel, ein Tannenzapfen“
Ob Fichte, oder Eiche- jeder Baum riecht anders und auch die Blätter haben eine andere Form.
Vor 23 Jahren hat die Gemeinde Morbach das Holzmuseum gegründet. Damit nicht vergessen wird, wie wichtig Holz für die Region war.
Andreas Hackenthal (CDU), Bürgermeister Morbach
„Wir haben eine lange Tradition mit verarbeitenden Betrieben was Holz angeht, wir haben eine besondere Beziehung zu unserem Wald und Forst. Und deswegen war es konsequent hier ein Holzmuseum zu schaffen, bei dem das Wissen und die Erfahrung aus vergangenen Generationen gerade unseren Kindern weitergeben wird.“
„Mit dem Schälmess, zum Beispiel für die Leiter, die Sprossen.“
Karl Hermann Thees zeigt den Fünf- bis Sechsjährigen wie die Hunsrücker früher gearbeitet haben. Ob Kunstschnitzer, oder Korbflechter, in fast jeder Morbacher Familie gab es Handwerker, die irgendetwas mit der Holzverarbeitung zu tun hatten.
Karl Herman Thees, ehrenamtlicher Museumsführer
„Das war fast in jedem Dorf hier oben bei uns. Die hatten keine Landwirtschaft, mussten sich aber auch was verdienen und haben sich mit den Sachen hier das Geld verdient.“
Auch gewaschen wurde in Holzmaschinen. Und das bis in die 1950er Jahre. Der typische Museumsspruch „Bitte nicht anfassen“ gilt nicht für das Morbacher Museum. Hier darf jeder alles ausprobieren.
„Eine Trockenmaschine.“
Handwerksnostalgie! Für die Kids ganz neue Erfahrungen. Und was hat ihnen am Ende am besten gefallen?
„Mit den Körbchen.“ – „Mit der Kettensäge.“ – „Bei dem Kamin. – „Auch bei dem Kamin. „Auch bei dem Kamin.“
Die alte Hunsrücker Küche scheint der Renner zu sein. Wahrscheinlich, weil die Kids nach der knapp zwei stündigen Führung durch das Morbacher Holzmuseum allmählich Hunger bekommen haben.