Hessen nimmt Kriegsflüchtlinge auf

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine flüchten immer mehr Menschen aus der Kriegsregion. Die meisten in umliegende Nachbarländer. Alleine Polen hat bisher über eine Million Schutzsuchende aufgenommen. Doch immer mehr kommen auch nach Deutschland. So bereiten sich auch Hessen und Rheinland-Pfalz darauf vor, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen.

Ankunft Berlin Hauptbahnhof. Alleine am Samstag sind hier in der Bundeshauptstadt 11.000 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Und der Strom reißt nicht ab. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz suchen immer mehr Menschen aus der Ukraine Schutz. Hier sollen sie mit offenen Armen empfangen werden.
Kai Klose, Bündnis 90 / Die Grünen, Integrationsminister Hessen
„Wir wollen und werden angesichts der Situation, in der sich die Menschen in der Ukraine durch die völkerrechtswidrigen russischen Angriffe befinden, schnelle und unbürokratische Hilfe leisten.“
So sollen Ukrainer, die keine private Unterkunft finden, in Erstaufnahmeeinrichtungen kommen. Momentan gibt es in Gießen knapp 1.000 freie Plätze. Die Kapazitäten sollen aber mit Leichtbauhallen erweitert werden. Dort sollen Geflüchtete aus der Ukraine für einige Tage untergebracht werden, bis danach die Kommunen für sie zuständig sind.
Daher hat die Stadt Frankfurt schon Hotels und Turnhallen vorbereitet.
Elke Voitl, Bündnis 90 / Die Grünen, Sozialdezernentin Frankfurt
„Die Situation ist sehr dynamisch. Die Menschen kommen auf ganz unterschiedlichen Wegen hier an. Die kommen mit der Bahn, die kommen in Bussen, die kommen aber auch in privat PKWs, inzwischen auch vermehrt mit Flugzeug. Wir richten uns aus danach, wir sind sehr flexibel im System und wir haben jetzt in den letzten fünf Tagen über 700 Notplätze geschaffen für Geflüchtete in Frankfurt.“
Die meisten würden jedoch in privaten Unterkünften Platz finden.
Neben einer sicheren Bleibe, brauchen Geflüchtete auch medizinische Hilfe und Schutz vor einer Corona-Infektion. Denn die Infektionsgefahr auf der Flucht ist hoch und nur 1/3 der Ukrainer sind vollständig gegen das Corona-Virus geimpft.
Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz am 02.03.2022
„Wir sind uns einig, dass es unsere humanitäre Pflicht ist, Menschen die ohnehin schon viel oder alles verloren haben und deren Heimat in Krieg und Chaos versinkt, den bestmöglichen Schutz anzubieten. Und solange das Virus um sich greift, werden wir ihnen auch einen Impfstoff anbieten. Jeder, der zu uns kommt, bekommt unmittelbar ein Impfangebot. Es sind ausreichend Impfdosen dafür vorhanden und die Infrastruktur steht.“
Wie viele Ukrainer bislang in Hessen und Rheinland-Pfalz angekommen sind, ist unklar, da sie sich teilweise erst Tage nach der Einreise bei den Kommunen anmelden oder weiterreisen. Sicher ist aber, es werden viele mehr.