Hausexplosion in Lauterbach

Eigentlich wurden die Einsatzkräfte vergangene Nacht nach Lauterbach im Vogelsbergkreis gerufen, um eine Tür zu öffnen. Doch als sie dort ankommen, steht ein Haus lichterloh in Flammen. Schnell wird klar: Das hier ist kein gewöhnlicher Brand. Am Ende gibt es zwei Verletzte, ein Mann wird immer noch vermisst.

Schon von weitem sind die Stichflammen sichtbar, die in den Nachthimmel lodern. Es ist kurz nach halb 8, als die Einsatzkräfte alarmiert werden. Ein Routineeinsatz, wie sie glauben. Doch als sie in der Bertha-von-Suttner-Straße eintreffen, steht eine Doppelhaushälfte in Brand.
Sven Holland, Kreisbrandinspektor Vogelsbergkreis
„Das Ereignis steht wohl im Zusammenhang mit einer Explosion, die im Vorfeld stattgefunden hat. Das sieht man einfach an dem, wie der Schaden am Gebäude sich darstellt. Das heißt, von außen sind massive Bauwerksschäden zu sehen, Teile sind auch eingestürzt und man sieht eben auch viele Risse im Gebäude.“
Die Erschütterungen durch die Detonation waren selbst in den umliegenden Häusern spürbar.
Maximilian Pollmer, Nachbar
„Also, es war ein lauter Knall, es hat alles gewackelt in der Wohnung. Dann bin ich auf den Balkon, hab geschaut und hab das Feuer gesehen.“
Wie es zu der Explosion gekommen ist, ermittelt jetzt die Kriminalpolizei. Die Beamten gehen davon aus, dass die Detonation absichtlich ausgelöst wurde. Ein Streit zwischen den Bewohnern des Hauses, einem 57-jährigen Mann und einer 51-jährigen Frau, soll zuvor eskaliert sein.
Dominik Möller, Polizei Osthessen
„Anhand der bisher vorliegenden Erkenntnisse ist davon auszugehen, dass der 57-jährige Mann in suizidaler Absicht mittels Gas die Explosionen selbst auslöste und sich auch nach wie vor noch in den Trümmern befindet.“
Die Bewohnerin des Hauses kann sich gerade noch rechtzeitig retten, bevor das Gebäude explodiert. Sie und eine weitere Person werden noch am Abend mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Auch heute tasten sich die Einsatzkräfte erst mal langsam voran und löschen letzte Glutnester. Dank eines Großaufgebots von 100 Feuerwehrleuten konnte verhindert werden, dass das Feuer auf die umliegenden Häuser übergreift. Der Schaden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt. Dass der vermisste Mann noch lebend gefunden wird, wird immer unwahrscheinlicher. Weil das Haus so stark beschädigt wurde, dass es einsturzgefährdet ist, kann es momentan nicht betreten werden. Die Suche nach dem Mann kann deshalb laut Polizei frühestens am Mittwochmorgen beginnen.