Handyalarme und Sirenen am bundesweiten Warntag

Haben Sie heute laute Sirenen gehört? Warnungen aufs Handy bekommen? Nachdem beim ersten bundesweiten Warntag vor drei Jahren nicht so richtig viel funktionierte, gibt es nun regelmäßig den Stresstest für die Alarmsysteme in Deutschland. Wir haben uns mal angeschaut, wie gut das in Hessen und Rheinland-Pfalz funktioniert hat – etwa im Ahrtal.

Laut und deutlich sind die Sirenen hier zu hören, in Bad Neuenahr-Ahrweiler. In Alarmbereitschaft sind auch Feuerwehr und THW. Mit 14 Fahrzeugen und 50 Einsatzkräften sind sie heute im Stadtgebiet unterwegs, um Lautsprecherdurchsagen und mobile Sirenen zu testen. Das alles im Rahmen eines neu aufgestellten Alarmplans, der 21 Warnbezirke vorsieht.
Marcus Mandt, Wehrleiter Bad Neuenahr-Ahrweiler
„Wir haben 14 von den 21 Warnbezirken live abfahren können im Rahmen des Warntages. Wir werden Nuancen ändern in dem Zeitablauf, aber ansonsten war das schon sehr gut, hat das schon sehr gut funktioniert. Die Bevölkerung legt sehr viel w
Wert drauf, und der ist es auch sehr wichtig, dass diese Warnung weiterentwickelt wird und wir da auch noch mal einen Schritt nach vorne getan haben.“
Bei der Flutkatastrophe vor über zwei Jahren wurden viele Menschen nicht gewarnt, das soll sich künftig ändern – auch dank besserer Handy-Warnungen.
Ortswechsel: Um Punkt elf Uhr ertönt die Sirene am Wiesbadener Hauptbahnhof. Erschrocken zeigt sich nur ein Vogelschwarm. Pendler und Passanten dagegen bleiben gelassen. Gleichzeitig gibt es Warnmeldungen auf öffentlichen Anzeigetafeln und auf dem privaten Smartphone. Auch ohne Warn-App, über das System „Cell Broadcast“. In Wiesbaden hat der Probealarm offenbar gut funktioniert.
Regine Müller
„Mich haben sogar zwei Warnungen übers Handy erreicht. Einmal weiß gar nicht woher, dann noch mal von KATWARN. Und ich hab auch Sirenen gehört. Also, ich hab’s vollständig mitgekriegt, ja.“
Michael Meudt
„Die Sirenen bei mir in der Nähe, die hab ich gehört, is klar. Dann, auf’m Handy kam bei HessenWarn eine Warnung.“
Anette Fischer
„Die Warnung hat mich über mein Smartphone erreicht. Und gestern Abend habe ich das auch schon in den Nachrichten gesehen, dass es heute um elf Uhr sein soll. Und es hat auch prima funktioniert.“
Und wie gut hat der Probealarm landesweit funktioniert? Das weiß Tobias Bräunlein, der Abteilungsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im hessischen Innenministerium.
Dr. Tobias Bräunlein, Leiter Katastrophenschutz Hessisches Innenministerium
„Größere Probleme sind uns nicht gemeldet worden, sodass ich insgesamt davon ausgehe, dass es gut funktioniert hat, dass die Systeme stabil waren und auch die Menschen entsprechend erreicht werden konnten. Das Weitere, wenn es in einzelnen Fällen zu Schwierigkeiten gekommen ist, das müssen wir uns noch genauer angucken.“
In Wiesbaden jedenfalls werden die Probewarnungen um Punkt 11:45 Uhr wieder aufgehoben, noch einmal ertönt die Sirene.
Bis Ende 2024 soll das Sirenennetz in Hessen weiter ausgebaut und komplett auf Digitalfunk umgerüstet werden – um im Ernstfall alle Menschen schnell und zuverlässig zu erreichen.