Handball-EM der Frauen – Vor dem Qualifikationsspiel in Wetzlar

Handball und Wetzlar, das gehört einfach zusammen. Morgen Abend geht’s in der Handball-Hochburg um die Qualifikation für die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen empfängt das Team der Ukraine. Und setzt dabei auch auf echte Rheinhessen-Power.

Meike Schmelzer, 30 Jahre, Kreisläuferin. Sie ist eine der Stützen im Nationalteam der Handballerinnen. Seit 2015 spielt sie für Deutschland. Auf ihrem Konto: 88 Länderspiele.
Meike Schmelzer, Handballnationalspielerin aus Ingelheim
„Ich habe, als ich kleiner war, mit meinen Eltern vorm Fernseher gesessen, wir haben Länderspiel der Frauen geschaut und – ich weiß nicht – ich war glaube ich acht oder neun Jahre alt und habe gesagt: ‚Jja, da möchte ich auch mal spielen.‘ Und im Endeffekt habe ich das geschafft, also ich darf für mein Land spielen und das auch schon eine gewisse Zeit lang und das macht mich immer noch sehr sehr stolz.“
Begonnen hat Meike Schmelzer ihre Handballkarriere in ihrer rheinhessischen Heimat, in Ingelheim. Mit 14 geht sie zu Mainz 05 und spielt dort in der zweiten Bundesliga – der Start ihrer Profikarriere. In den Jahren darauf wird sie mit dem Thüringer HC mehrfach Deutscher Meister, bevor sie 2021 in die rumänische Liga wechselt. Für die Nationalmannschaft kommt sie aber regelmäßig zurück nach Deutschland – und nimmt im Team eine wichtige Rolle ein.
Meike Schmelzer, Handballnationalspielerin aus Ingelheim
„Ich glaube, dass ich auf jeden Fall eine Kämpferin bin und dass ich sehr emotional auch teilweise wirke auf dem Spielfeld, weil mir Handball so viel Spaß macht. Das ist meine allergrößte Leidenschaft und das versuche ich auch aufs Feld rauszutragen. Das kommt auch so intrinsisch, also es kommt einfach aus mir raus, wenn’s Spaß macht oder auch wenn’s mal nicht so viel Spaß macht. Trotzdem, die Emotionen sind da.“
Aktuell bereiten sich die Mädels auf das nächste Länderspiel vor. Morgen Abend in Wetzlar treffen sie auf die Ukraine. Und es geht um nichts weniger als die Teilnahme an der Europameisterschaft im kommenden Jahr.
Meike Schmelzer, Handballnationalspielerin aus Ingelheim
„Das ist ein wichtigstes Spiel, das ist das erste Spiel in der EM-Quali. Vier sind eine Vierergruppe, das heißt, für uns zählt eigentlich nichts als ein Sieg.“
Die Chancen dafür stehen gut, Deutschland geht als Favorit ins Spiel. Ein bisschen Heimspielatmosphäre gibt’s aber auch für die Ukrainerinnen. Der Deutsche Handballbund stellt 500 Freikarten für ukrainische Geflüchtete zur Verfügung.
Meike Schmelzer, Handballnationalspielerin aus Ingelheim
„Ich finde, das ist eine schöne Geste. Ich hoffe, dass die 500 Karten auch genutzt werden und ich freue mich total, dass es eben dann auch ein diverses Publikum wird. Ich finde, das ist eine schöne Möglichkeit – man sagt ja auch nicht umsonst: Sport verbindet – und mit Sport kann man auch Solidarität ausdrücken.“
Im Dezember wartet dann der Höhepunkt des Jahres auf Meike Schmelzer und ihre Nationalmannschaftskolleginnen: die Weltmeisterschaft in Skandinavien. Da wollen die Mädels mindestens ins Viertelfinale einziehen und damit einen großen Schritt in Richtung Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr machen.