Gesundheitsminister beraten Corona-Maßnahmen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern befürchten, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Herbst stark ansteigen könnte. Es bestehe erneut die Gefahr, dass unser Gesundheitssystem überlastet wird. Die Minister haben deshalb heute Nachmittag in einer Videokonferenz über das neu vorgelegte Schutzkonzept des Bundes beraten.

Dieser Entwurf sieht unter anderem vor, dass Flugreisende sowie Fahrgäste im Bus- und Bahnfernverkehr weiterhin dazu verpflichtet sein sollen, Masken zu tragen.
Neu ist, dass ab Oktober bundesweit eine Test- und Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten soll. Bisher konnten die Länder darüber entscheiden.
Was den öffentlichen Raum betrifft, bleibt die Zuständigkeit bei den Ländern. Wenn es das Pandemiegeschehen erfordert, können sie Maskenpflichten in öffentlich zugänglichen Innenräumen verhängen. Ausnahmen gibt es bei Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie in der Gastronomie.
Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach biete die Maske in diesen Bereichen nur eingeschränkt Schutz vor einer Infektion, da sie beispielsweise beim Essen und Trinken ohnehin abgenommen werde.
Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister, am 03.08.2022
„Dort würde eine frische Impfung sehr viel mehr helfen oder ein frischer Test. Daher haben wir in diesen Bereichen die Maskenpflicht aufgehoben, wenn stattdessen eine frische Testung oder eine frische Impfung oder ein frischer Genesenenstatus nachgewiesen werden kann.“
Frisch geimpft bedeutet demnach, dass der letzte Piks nicht mehr als drei Monate zurückliegt. Dieser Vorschlag löst sowohl bei Wissenschaftlern als auch bei Vertretern der Länder heftige Kritik aus – und wurde in der heutigen Gesundheitsministerkonferenz eingehend diskutiert.