Gefahren im Rhein

Wenn draußen die Sonne scheint, treibt es die Menschen ans Wasser. Wer kein Geld oder keine Lust hat, ins Freibad zu gehen sucht Seen und Flüsse auf – doch hier gibt es in der Regel weder eine Badeaufsicht noch einen Beckenrand und vor allem im Rhein lauern Gefahren.

Patrouille laufen am Rhein bei Speyer. Bei Wetter wie heute ist hier nicht so viel los und doch zeigen Sabrina Scherrer und Lars Diel von der Wasserschutzpolizei Präsenz, denn immer wieder kommt es hier zu tragischen Badeunfällen. Das hat auch dieser Angler schon häufiger mitbekommen.
Marcel Hofmann, Anwohner:
„Das war ja damals, wo der Familienvater ums Leben gekommen ist. Er hat die zwei Kinder noch rausgerettet, aber er selbst war weg. Das sind die Probleme an dem Rhein, der Rhein ist ganz unberechenbar. Und das sollten sich viele Mal hinter die Ohren schreiben.“
Der Rhein ist lang und kann nicht überall überwacht werden, deswegen setzen die Wasserschutzpolizisten auf Aufklärung, suchen das Gespräch, verteilen Broschüren. Auch Geflüchtete kommen immer wieder aus der nahegelegenen  Erstaufnahmeeinrichtung zum Schwimmen ans Wasser. Viele können nicht richtig Schwimmen.
Christian Rapp, Leiter Polizeidienststelle in der Erstaufnahmeeinrichtung:
„Wir hatten im letzten Jahr hier einen Badetoten wo wir dann auch gesagt haben, wir müssen mehr hier Prävention machen, dass uns das nicht mehr passiert. Wir haben jetzt Mitte des Jahres, schon fast August und können sagen, in diesem Jahr hatten wir noch niemanden. Ich hoffe es bleibt so.“
Damit das so bleibt bietet die Wasserschutzpolizei regelmäßig Kurse zum richtigen Verhalten am Wasser an. Dabei soll den Teilnehmern beigebracht werden, wie man sich in Gefahr verhält und wie man effektiv Hilfe holt. Aber auch einen Grundrespekt vor dem Fluss will Sabrina Scherrer vermitteln. Schließlich sei der Rhein eine wichtige Verkehrsstraße, die Schiffe seien vergleichbar mit LKW und lösten gefährliche Wasserbewegungen aus.
Sabrina Scherrer, Wasserschutzpolizei Germersheim:
„Das Wasser wird weggezogen von einem Schiff wenn es kommt und danach kommt eine Riesenwelle, die unter Umständen dazu geeignet ist, die Menschen umzuwerfen. Dementsprechend, wenn man mal mit dem Kopf unter Wasser ist und diese Strömungsverhältnisse, die ja auch Stromabwärts existieren – das man dann auch unter Umständen mal mitgezogen wird.“
Nicht einmal geübte Schwimmer könnten gegen die Strömung im Rhein anschwimmen, deshalb raten die Experten dazu, stets seitlich zur Strömung ans Ufer zu schwimmen und sofort die Rettungskräfte zu alarmieren, wenn man einen Badenden in Not bemerkt. Kurse wie diesen bieten die Beamten auch in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen an, damit das Schwimmen im Rhein möglichst niemand mehr unterschätzt.