Gasleck in Hadamar immer noch nicht geschlossen

Noch immer herrscht in Hadamar im Kreis Limburg-Weilburg der Ausnahmezustand. Ein Leck in einem Gastank hatte am Montagvormittag dafür gesorgt, dass 740 Anwohner ihre Häuser verlassen mussten. Die Explosionsgefahr in dem Bereich rund um die Firma, wo das Leck aufgetreten war, ist nach wie vor hoch, das Gebiet weiterhin gesperrt. Für die Menschen, die dort leben, eine schwierige Situation.

Seit zweieinhalb Tagen waren Diana Beger und ihre Kinder nicht mehr in ihrem Zuhause. Sie leben im Hadamarer Stadtteil Niederzeuzheim in unmittelbarer Nähe des Firmengeländes, auf dem der defekte Gastank steht. Am Montagmorgen hatten sie noch ganz normal das Haus verlassen – nachmittags konnten sie nicht mehr zurück.
Diana Beger, Anwohnerin
„Wir hatten gar nichts bei uns. Also wir hatten wirklich nur das, was wir anhatten an Klamotten und waren dann erst mal in den umliegenden Geschäften einkaufen.“
Vorübergehend wohnen sie jetzt in einem Hotel. Wann sie zurück nach Hause können, kann ihnen aktuell niemand sagen.
Diana Beger, Anwohnerin
„Sehr merkwürdig. So eine Ungewissheit halt einfach. Gerade nach der Situation, die dann gestern noch passiert ist, was man aus den Medien erfahren hat, mit dem Haus …“
Damit meint sie das Wohnhaus, das in der Nacht von Montag auf Dienstag nach einer Gasverpuffung eingestürzt war. Der Mann, der sich entgegen den Anweisungen der Sicherheitskräfte in dem Haus befunden hatte, wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Damit so etwas nicht wieder passiert, ruft die Stadt heute noch einmal dazu auf, den Anweisungen der Einsatzkräfte strikt zu folgen. Für Fragen hat sie ein Bürgertelefon eingerichtet. Die meisten Betroffenen zeigen Verständnis für die diffuse Lage, erzählt der Bürgermeister.
Michael Ruoff (CDU), Bürgermeister Hadamar
„Ich bekomme aber natürlich auch, gerade über die sozialen Medien, wo Leute nicht nur ungeduldig sind, sondern auch Unwahrheiten verbreiten. Und das finde ich schon ein starkes Stück, gemessen an der realen, an der konkreten Gefahr, die hier vorliegt.“
Inzwischen konnten die Einsatzkräfte das Leck schließen. Dadurch ist die Gefahrenlage aber nicht vorbei. Messungen haben ergeben, dass die Gaskonzentration an manchen Stellen sehr hoch ist. Das betrifft vor allem tiefer gelegene Bereiche wie die Kanalisation, da das Propangas schwerer ist als Luft. Als nächstes will die Feuerwehr prüfen, ob auch Keller in Privathäusern betroffen sind.
Frederik Stahl, Einsatzleiter
„Wir müssen prüfen, ob sich dort Gas befindet. Und wenn, dann müssen wir es raus kriegen. Und halt auch kontrolliert raus, nicht irgendwo hindrücken, wo es vielleicht später mal Probleme macht.“
Bis sich das Gas dann so weit in der Umgebungsluft verdünnt hat, dass es nicht mehr gefährlich ist. Erst dann können Diana Beger, ihre Familie und die anderen Anwohner wieder zurück in ihre Häuser.