Gasaustritt in Hadamar

In Hadamar im Landkreis Limburg-Weilburg ist es heute Nacht zu einer Gasexplosion gekommen. Dabei ist ein Wohnhaus eingestürzt. Ein Mann wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Dem voraus gegangen war ein Gasaustritt auf einem nahegelegenen Firmengelände. Noch immer ist die Gefahr nicht gebannt.

Man kann dem Gas regelrecht dabei zusehen, wie es in die Luft strömt. Gestern Vormittag war in einer Firma im Hadamarer Stadtteil Niederzeuzheim ein Leck an einem Gastank gemeldet worden. Daraufhin haben die Sicherheitskräfte das Gebiet rund um die Firma, die unter anderem Gasflaschen für Haushalte abfüllt, weiträumig abgesperrt. Mittlerweile wurde der Evakuierungsradius von 300 auf 400 Meter erhöht. Mehrere hundert Bewohner mussten ihre Häuser verlassen, eine Grundschule und ein Kindergarten geräumt werden. Entgegen dieser Anweisungen war in der Nacht ein Mann in den Sperrbereich zurückgekehrt. Aus bislang ungeklärter Ursache kommt es zu einer Gasverpuffung. Das Einfamilienhaus, in dem er sich zu dem Zeitpunkt befindet, stürzt vollständig ein. Der Mann kann sich selbst aus den Trümmern befreien, erleidet aber schwere Verletzungen.
Währenddessen sind alle Versuche das Leck abzudichten fehlgeschlagen. Der Grund:
Frederik Stahl, Kreisbrandinspektor Landkreis Limburg-Weilburg
„Der einzige Zugang zu dem Tank ist stark vereist und minus vierzig Grad hat das austretende Gas, sodass unsere Einsatzkräfte da vor Ort handwerklich nichts tun können. Wir haben alle Möglichkeiten versucht, wir haben Fachberater zu Rate gezogen aus der chemischen Industrie, aus dem Flüssiggasbereich, aber für dieses Problem hat bisher leider keiner eine Lösung, außer das Abströmen.“
Das heißt: Warten bis der Tank leer ist und sich das Propangas in der Umgebungsluft ausreichend verdünnt hat, sodass es nicht mehr gefährlich ist. So lange dürfen die Anwohner nicht zurück in ihre Häuser. Wie lange das noch dauert, kann zum aktuellen Zeitpunkt niemand sagen, im schlimmsten Fall mehrere Tage.