Fünf Jahre neue Frankfurter Altstadt

Es war ein Millionenprojekt für die Stadt Frankfurt: Vor fünf Jahren wurde die historische Altstadt der Mainmetropole fertig rekonstruiert. Anfangs gab es viele kritische Stimmen, doch inzwischen scheint das Projekt eine Erfolgsgeschichte zu sein – ein Besuchermagnet für viele Gäste. Zum kleinen Jubiläum haben wir uns in der neuen Altstadt wieder mal umgesehen.

Frank Bunge bei einer seiner Führungen. Er ist einer von weit über 100 Gästeführern, die den Touristen in über 20 Sprachen die Frankfurter Altstadt zeigen. Im zurückliegenden Jahr ist der Andrang fast wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen. Für Frank Bunge ist die Rekonstruktion der Altstadt inzwischen ein voller Erfolg.
Frank Bunge, Gästeführer
„Das bringt Frankfurt wieder so ein bisschen diese Historie, die Geschichte mit. Also ich finde es ein durchaus gelungene Umsetzung des Projektes und ich mache meine Führungen hier sehr, sehr gerne.“
Lediglich die Besucher aus Fernost sind noch nicht ganz so zahlreich zurückgekehrt. Die historische Altstadt war im März 1944 bei einem Bombenangriff zerstört worden, erst 74 Jahre später wurde sie für rund 200 Millionen Euro neu aufgebaut. 35 originalgetreue Gebäude auf 7.000 Quadratmetern zwischen Römer und Dom, darunter das berühmte Gasthaus „Zur Goldenen Waage.“ Hinzu kommt auch der vielbesuchte Krönungsweg oder der Hühnermarkt mit dem Stoltze-Denkmal. Die anfängliche Kritik, die Rekonstruktion würde zu künstlich wirken, ist inzwischen Begeisterung gewichen.
Simon, Besucher aus Mecklenburg-Vorpommern
„Also man merkt natürlich, dass es neu ist. Aber ich finde es ist ein super Spot, total gut gelungen.“
Jasmin und Andreas, Besucher aus München
„Was ganz Besonderes, mal eine neue Altstadt zu sehen. Das ist ein Novum, habe ich noch bei keiner anderen Stadtführung oder Tour gesehen. Was ganz Besonderes für Frankfurt.“
Um den neuen und kleinsten Stadtteil Frankfurts nicht nur Touristen, sondern auch den Einheimischen schmackhaft zu machen, locken inzwischen über 30 Cafés und Geschäfte in die Altstadt. Dennoch wirken manche Gassen noch etwas leblos. Zudem scheinen einige der 60 Wohnungen nicht regelmäßig genutzt zu werden, offizielle Zahlen gibt es nicht. Bei der Stadt ist man trotzdem zufrieden.
Marion Spanier-Hessenbruch, Projektleiterin Dom-Römer GmbH
„Natürlich ist die Altstadt ein Touristenmagnet, wird ja auch so beworben von der Tourismus- und Kongress GmbH. Was ja auch absolut okay ist. Wir haben die Altstadt aber auch tatsächlich für die Frankfurter und die Bewohner gebaut. Insgesamt glaube ich, ist dieses städtebauliche Projekt sehr gut angenommen worden von den Frankfurtern.“
Dennoch soll als nächster Schritt der direkt angrenzende Platz vor dem Frankfurter Dom verschönert und mehr begrünt werden. Um den Zugang zur Altstadt von allen Seiten attraktiver zu machen.