Führungswechsel bei der GEW Rheinland-Pfalz

„Gewerkschaft wirkt“ – das ist das Motto der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die in Rheinland-Pfalz über 11.000 Mitglieder hat. Eine starke Stimme in der Bildungspolitik sein und gute Arbeitsbedingungen für Lehrer und Erzieher schaffen – das ist der Anspruch der Bildungsgewerkschaft. Jetzt stellt sich der rheinland-pfälzische Landesvorstand neu auf.

Nach 16 Jahren an der Spitze der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Rheinland-Pfalz tritt Klaus-Peter Hammer ab.
Klaus-Peter Hammer, Landesvorsitzender GEW Rheinland-Pfalz
„Es war eine gute Zeit. Ich glaube, das kann ich für mich sagen. Es war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe versucht, sehr viel zu gestalten. Was mir gelungen ist, ist die GEW breit aufzustellen, auch stark zu vernetzen und in allen Bildungsbereichen auch wirklich sichtbar zu sein.“
Zuletzt hatte die GEW eine Petition für die bessere Bezahlung von Grundschullehrern in Rheinland-Pfalz gestartet – bislang ohne Erfolg.
Im Streit um die Tarife im öffentlichen Dienst mit Bund und Ländern konnte die Gewerkschaft allerdings erreichen, dass die Beschäftigten jetzt mehr Geld erhalten.
Ein Erfolg, auf den Klaus-Peter Hammer gern zurückschaut. Mit Blick auf die Zukunft überwiegt allerdings die Sorge.
Klaus-Peter Hammer, Landesvorsitzender GEW Rheinland-Pfalz
„Wenn man aber die Probleme sehr ernst nimmt, die wir derzeit haben und vor denen auch die Bildungseinrichtungen und vor allem auch die Kolleginnen und Kollegen stehen, kann es so nicht weitergehen. Und deswegen mache ich mir große Sorgen bei der derzeitigen politischen Gesamtwetterlage, ob der Bildungsbereich dann tatsächlich an erster Stelle steht oder ob man nicht wieder anfängt – was man immer gemacht hat – zu sagen: ‚Oh, wir müssen den Groschen doch dreimal umdrehen‘ und dann doch nicht die notwendigen Investitionen vornimmt.“
Kitas und Schulen müssten – so Hammer – immer häufiger Basics der Erziehung übernehmen. Zudem würden die Bedarfe der Kinder immer individueller und teils führten mangelnde Deutschkenntnisse zu Schwierigkeiten.
Nach Angaben der rheinland-pfälzischen Landesregierung sind die Ausgaben für Bildung der größte Einzelposten im Landeshaushalt. Die Aufwendungen seien in den vergangenen Jahren stetig erhöht worden.
Bemühungen, die die GEW anerkennt. Und trotzdem: In den Einrichtungen fehle Personal. Dass dadurch weniger Zeit für jedes einzelne Kind bleibt, frustriere die Mitarbeiter, weiß Erzieherin Kathrin Gröning.
Kathrin Gröning, stellv. Landesvorsitzender GEW Rheinland-Pfalz
„Und natürlich wird das dann auch als sehr belastend wahrgenommen, weil ich weiß, wie wertvoll meine Arbeit ist als Beschäftigte im Bildungsbereich und da möchte ich natürlich auch bestmögliche Bildung anbieten können und dafür braucht es natürlich die entsprechenden Rahmenbedingungen.“
Für die entsprechenden Rahmenbedingungen will sich Kathrin Gröning künftig einsetzen. Zusammen mit Christiane Herz und Stefan Jakobs stellt sie sich für den Landesvorsitz der GEW zur Wahl. Anfang Mai ist es soweit, dann wird Klaus-Peter Hammer den Staffelstab endgültig übergeben.