Friedrich Merz soll neuer CDU-Bundesvorsitzender werden

„Aller guten Dinge sind drei“ wird sich Friedrich Merz wohl denken. Im dritten Anlauf hat es geklappt. Der 66-jährige soll neuer Bundesvorsitzender der CDU werden. Bei einer Mitgliederbefragung hat er sich klar gegen Norbert Röttgen und den Hessen Helge Braun durchgesetzt. Auf eine Sache sind sie in der CDU schon mal mächtig stolz: 64 Prozent der CDU-Mitglieder haben sich an der Wahl zum neuen Vorsitzenden beteiligt. Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen in einer Partei, die ihre Basis traditionell so gut wie nie an Entscheidungen beteiligt.

Er galt lange als Favorit auf den CDU-Bundesvorsitz, doch dass das Ergebnis am Ende so klar sein wird, das haben wohl die wenigsten erwartet. Mit rund 62% der Stimmen im ersten Wahlgang setzt sich Friedrich Merz gegen seine Kontrahenten Norbert Röttgen und Helge Braun durch.
Friedrich Merz, CDU, designierter Bundesvorsitzender
„Ich weiß, was da auf uns alle auf uns zukommt. Ich weiß, was das für mich persönlich bedeutet, aber ich nehme diese Nominierung unserer Mitglieder an. Ich freue mich darauf. Auf gute Zusammenarbeit mit wirklich allen.“
Die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Klöckner sieht neben Friedrich Merz noch einen zweiten Sieger, nämlich die Mitglieder.
Julia Klöckner, CDU, Landesvorsitzende RLP
„Das ist ein sehr klares Ergebnis. Historisch. Historisch deshalb, weil wir erstmals eine Mitgliederbefragung durchgeführt haben als CDU Deutschlands und historisch in der Mitglieder- und Wahlbeteiligung, das hat es so auch noch nie gegeben. Und deshalb ist es ein schönes Zeichen für uns und vor allen Dingen für Friedrich Merz. Denn: erster Wahlgang, sehr klar, sehr klare Mehrheit und es gibt einen ganz klaren Sieger und das sind unsere Mitglieder.“
Der Hesse Helge Braun muss sich am Ende mit gerade mal 12% der Stimmen zufrieden geben. Das sei aber kein Beinbruch, meint man bei der CDU Hessen. Mit Friedrich Merz habe man einen guten Mann zukünftig an der Spitze. Obwohl Merz bereits zum dritten Mal für den Parteivorsitz kandidierte, stehe er für einen Neuanfang der Partei.
Manfred Pentz, CDU, Generalsekretär CDU Hessen
„Friedrich Merz kennen viele Menschen, Friedrich Merz ist ein politischer Mensch, immer gewesen, aber er war in den letzten Jahren nicht derart in den Gremien wie andere. Von daher kann man von beidem reden. Auf der einen Seite Kontinuität durch seine Person, wie man ihn kennt, auf der anderen Seite eine Neuauflage, weil er natürlich jetzt wieder neu ins aktive politische Geschäft einsteigt.“
Die Junge Union Hessen hatte sich schon oft für Friedrich Merz an der Parteispitze ausgesprochen. Entsprechend froh ist man jetzt über das klare Mitgliedervotum.
Sebastian Sommer, Vorsitzender Junge Union Hessen
„Wir brauchen eine Person, eine Persönlichkeit, die bei unserer Partei voran geht. Die jetzt zeigt, dass wir diese Oppositionsrolle, die wir im Bundestag bekommen haben, auch annehmen. Dass wir entsprechend dort jetzt klare Kante zeigen, unsere Rolle dort auch finden. Dass er also zeigt, gemeinsam mit der Fraktion im Bundestag und mit den Parteigremien sich auf einen neuen Weg machen. Dass wir die Jahre nutzen in der Opposition im Bund, um uns neu zu profilieren, als CDU neu aufzustellen und auch personell den ein oder anderen Neuanfang noch zu starten.“
Auf dem Bundesparteitag am 21. Und 22. Januar soll Friedrich Merz dann auch offiziell von den 1001 Delegierten zum neuen Parteichef gewählt werden.