Fresenius macht Verluste

Immer wenn große Unternehmen bei uns in der Region Geschäftszahlen veröffentlichen, schauen wir genauer hin, denn es geht um Tausende Arbeitsplätze. So auch bei Fresenius in Bad Homburg. Die Folgen der Corona-Pandemie und ein misslungener Übernahmekurs haben Deutschlands größten Klinikbetreiber tief in die Krise gestürzt. Trägt die Neuaufstellung allmählich Früchte?

Infusionslösungen, Antibiotika, der Betrieb von Krankenhäusern – der Bad Homburger Medizin- und Gesundheitskonzern Fresenius verdient sein Geld damit, weltweit Patienten wieder gesund zu machen.
Doch ausgerechnet die größte Gesundheitskrise seit Jahrzehnten – die Corona-Pandemie – hat Fresenius finanziell getroffen. Denn viele Operationen mussten abgesagt werden; einige Medikamente des Unternehmens waren weniger gefragt. Die Lage bessert sich nur langsam.
Michael Sen, Vorstandschef Fresenius AG
„Wir wollten nach schwierigen Jahren wieder das große Potential von Fresenius ausschöpfen. Auf dem Weg dorthin sind wir ein gutes Stück vorangekommen.“
Doch unter dem Strich steht für das letzte Jahr ein Verlust von 594 Million Euro. Das liegt auch an der bisherigen Unternehmenstochter, Fresenius Medical Care. Der Dialyse-Spezialist war während der Pandemie tief in die roten Zahlen gerutscht.
Ende 2023 kam es zu einer Entflechtung: Fresenius Medical Care ist jetzt ein eigenes Unternehmen; Fresenius hat seine finanzielle Beteiligung stark reduziert. Der Gesundheitskonzern will jetzt seinen Schuldenberg abtragen: Das spüren auch die Aktionäre.
Sara Hennicken, Finanzvorstand Fresenius AG
„ Wie Sie wissen: Wir können 2023 keine Dividende zahlen. Dennoch möchte ich betonen: Wir haben 30 Jahre lang eine Dividende gezahlt.“
Für die Zukunft ist Vorstandschef Sen optimistisch, denn das Krankenhausgeschäft von Fresenius und die Arzneisparte Fresenius Kabi sind im vergangenen Jahr gut gelaufen. Für 2024 erwartet Sen deshalb wieder einen Gewinn.