Freibäder öffnen früher als geplant

„Pankraz, Servaz und Bonifaz machen erst dem Sommer Platz“ – das ist eine Bauernregel über die Eisheiligen, die dieses Jahr so gar nicht stimmt. Denn heute zum Start der Eisheiligen haben wir Temperaturen um die 30 Grad gemessen. Da ließ es sich auch manches Freibad nicht nehmen, die Badesaison etwas früher als sonst zu eröffnen. Wie zum Beispiel in Frankfurt.

Heute Morgen um 9 Uhr: Das Silobad in Frankfurt-Höchst öffnet seine Pforten. Karmen Crecelius ist die erste an der Kasse. Die 72-Jährige will sich gleich den besten Platz sichern. Schnell rein in die Badeklamotten und dann ab ins Wasser – die erste Bahn der neuen Badesaison schwimmen.
Karmen Crecelius, Rentnerin
„Jch gehe normalerweise früher und ich hab eigentlich noch ein bisschen was vor heute. Deswegen musste ich schon sehen, dass ich auch gleich zu Anfang reinkomme.“
Dann wollen wir die aktive Rentnerin mal nicht länger aufhalten.
Ab morgen öffnet das Silobad dann auch schon um sieben. Normalerweise beginnt die Saison im Stadtteil Höchst frühestens eine Woche später, doch in diesem Jahr ging alles ganz schnell.
Boris Zielinski, Geschäftsführer Bäderbetriebe Frankfurt
„Aufgrund der Wettervorhersagen von 30 Grad und vor allem auch aufgrund der vielen Nachfragen, die wir haben – wann wir denn die nächsten Freibäder öffnen? -, deshalb haben wir uns entschieden und gesagt: Wir kriegen’s hin. Ab heute hat auch das Silobad im Frankfurter Westen auf.“
Während auf der Liegewiese nebenan noch die letzten Bretter festgezogen werden, füllt sich das Freibad langsam. Die Beweggründe, gleich am ersten Tag in der Frühe herzukommen, sind ganz unterschiedlich.
Svenja Ulrich
„Ich war als Kind sehr oft hier mit meiner Familie. Und jetzt mit meiner besten Freundin heute mal hergekommen. Wir haben gesagt, wir wollen heute ins Freibad, den ersten Tag schönes Wetter genießen. Und da haben wir uns das hier ausgesucht, so ein bisschen als Kindheitserinnerung.“
Tatjana Alec
„Es ist noch nicht so viel los, keine großen Kindergruppen. Da hat man Zeit, ein bisschen zu Schwimmen, mal Gymnastik zu machen. Wir genießen die Zeit, wo’s so ruhig ist.“
Daniel de la Fonte
„Also, das ist ein Luxus, dass man eine 50-Meter-Bahn findet, mitten in Frankfurt. Das ist wirklich einmalig.“
Aber wie sieht es eigentlich mit den Wassertemperaturen aus? Mit dem Ukrainekrieg und der Energiekrise ist auch die Diskussion aufgeflammt, in Schwimmbädern Heizkosten einzusparen. Einige Bäder haben ihre Temperaturen bereits gesenkt. In Frankfurt allerdings bleibt das Wasser erstmal bei den gewohnten 28 Grad.
Boris Zielinski, Geschäftsführer Bäderbetriebe Frankfurt
„Pauschal zu sagen, wir senken die Wassertemperatur, halte ich persönlich für sehr schwierig. Und auch nicht effektiv und sinnvoll. Aus meiner Sicht muss man sich verschiedene Bereiche anschauen. Und wir wollen hier schon auch erst mal unsere Angebotsqualität halten.“
Stattdessen wurde die Raumtemperatur in den Umkleiden etwas gesenkt. Und vielleicht kann ja auch die Frühlingssonne helfen, das Badewasser ganz natürlich aufzuheizen.