Flutkatastrophe – Malu Dreyer trifft sich mit Landrätin Weigand und Bürgermeistern aus dem Ahrtal

In Rheinland-Pfalz ist ein Untersuchungsausschuss damit beschäftigt, die Flutkatastrophe im Ahrtal aufzuklären, bei der 134 Menschen starben. Gleichzeitig geht der Wiederaufbau voran. Doch die Probleme für die Menschen vor Ort sind immer noch groß.

Der Wiederaufbau im Ahrtal geht voran. Schlamm, Schutt und Trümmer verschwinden allmählich, neue Brücken wurden geschlagen, neue Schienen verlegt und Häuser wurden wieder bewohnbar gemacht. Trotzdem sind hier längst nicht alle Fragen geklärt, denn viele Menschen warten noch immer auf Geld von Versicherungen und Wiederaufbauhilfen von Land und Bund. Und auch Menschen, die sich hier ein neues Zuhause schaffen wollen haben es momentan noch schwer.
Guido Orthen, CDU, Bürgermeister Bad Neuenahr-Ahrweiler:
„Insbesondere wenn es darum geht, Ersatzflächen für die Menschen zu schaffen, kann es nicht angehen, dass wir bauplanungsrechtliche Verfahren von zwei und mehr Jahren vor uns haben. Hier ist noch einmal sehr deutlich gemacht worden, dass wir von Landes- und Bundesebene die Vereinfachung von rechtlichen Regelungen erwarten. Sonst können wir den Menschen nicht helfen.“
Damit es in diesen und vielen andere Themen voran geht, haben die Ahr-Bürgermeister sich gestern mit der Landesregierung in Mainz getroffen. Mit dabei: die neue Landrätin des Kreises Ahrweiler Cornelia Weigand.
Cornelia Weigand, Parteilos, Landrätin Kreis Ahrweiler
„Wichtige Beispiele sind im Moment, dass die Gelder fließen, das Ineinandergreifen von Wiederaufbaufond, zusätzlichen Förderprogrammen. Ist aber auch das Thema Hochwasserschutz, wo wir auch um die besten Lösungen ringen und mit jedem Schritt weiter vorankommen. Das braucht einfach seine Zeit, das ist komplex. Aber da sind wir in einem guten Austausch miteinander.“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz sagten den Bürgermeistern weiterhin ihre Unterstützung zu. Die Koordination zwischen den Betroffenen Kommunen und der Austausch über Lösungen und Ideen sollen gestärkt werden.
Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Um alle Akteure noch stärker miteinander zu verbinden, prüfen wir gemeinsam, einen Verein ‚Zukunftsregion Ahrtal‘ zu gründen. Damit können Zukunftsprojekte zum Wiederaufbau gemeinsam besprochen und vorangetrieben werden.“
Eine Idee, die verfängt, zumindest bei Achim Juchem, dem Bürgermeister der Ahrgemeinde Grafschaft. Er erlebt täglich, dass die sowieso schon überlasteten Verwaltungen im Tal durch mangelnde Koordination wichtige Ressourcen verlieren.
Achim Juchem, CDU, Bürgermeister Grafschaft
„Jeder wird angerufen, jeder wird angesprochen, jeder hört vielleicht auch die gleichen Ideen. Das kostet viel Zeit. Machen wir gerne, kein Thema, aber es ist nicht effektiv. Und wenn wir es schaffen, das über einen Verein oder welche andere Rechtsform auch immer zu bündeln und dass auch in der Bevölkerung klar ist, das ist der zentrale Anlaufpunkt, da kannst du dich hin wenden, dann, glaube ich, gehen wir mit der Situation deutlich zielorientierter um.“
Ob Verein oder nicht, die Menschen im Ahrtal freuen sich über alles, was den Wiederaufbau beschleunigt. Denn auch wenn Schlamm, Schutt und Trümmer inzwischen mehr und mehr aus dem Blick verschwinden, so wird es hier noch ein langer Weg sein, hin zur Normalität.