Flughafenbetreiber Fraport stellt Jahresbilanz vor

Der Flughafenbetreiber Fraport, einer der größten Arbeitgeber der Region, hat heute seine Bilanz für 2023 veröffentlicht. Und die ist positiv: Im vergangenen Jahr erzielte Fraport einen Rekorgewinn. Nach den schwierigen Corona-Jahren ein hervorragendes Ergebnis und trotzdem ist am Flughafen noch längst nicht alles beim Alten.

Ein Lächeln, aber keine ausgelassene Freude beim Fraport-Chef. Zwar ist der Gewinn 2023 mit rund 430 Millionen Euro so hoch ausgefallen wie noch nie. Doch aus Sicht von Stefan Schulte hätte das Ergebnis noch besser sein können. Wären da nicht die hohen Abgaben, die insbesondere deutsche Flughäfen bezahlen müssten.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG
„…in der Luftverkehrsabgabe, jetzt bei den Luftsicherheitskosten. Was dazu führt, dass gewisse Airlines einen Bogen um Deutschland machen, weil ihnen diese regulatorischen Kosten einfach zu hoch sind. Das ist aber nur ein Teil dessen. Der andere Teil ist, dass wir in Deutschland immer einen sehr hohen Marktanteil auch Richtung Osteuropa, Russland hatten. Dieser Markt ist deutlich reduziert. Und der Markt aus China heraus ist noch nicht wieder auf dem Niveau, kommt aber jetzt stärker in 2024.“
Während an großen europäischen Drehkreuzen wie London oder Madrid wieder Betrieb wie vor der Pandemie herrscht, hinkt der Frankfurter Flughafen bei den Passagierzahlen noch hinterher.
Nach dem Rekordjahr 2019 mit erstmals über 70 Millionen Passagieren bricht die Nachfrage 2020 bedingt durch die Folgen der Corona-Pandemie ein auf rund 18,8 Millionen. Erstmals so richtig erholt hat sich der Flughafen im vergangenen Jahr mit knapp 60 Millionen Fluggästen.
Auch in diesem Jahr rechnet der Flughafenbetreiber noch nicht mit Passagierzahlen wie vor Corona. Für weiteres Wachstum sucht Fraport auch weiter Personal. 30.000 Arbeitskräfte könnte das Unternehmen gebrauchen, angestellt sind aber derzeit nur rund 18.000.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG
„Wir werden diese Fachkräfte in Deutschland nicht finden. Das heißt, wir müssen verstärkt in die Digitalisierung, in die Automatisierung entwickeln. Wir müssen verstärkt auch Zuwanderung aktivieren in Arbeitsverhältnisse. Darum geht es, und ihnen dann auch eine Bleibemöglichkeit hier eröffnen.“
Auch aus der Pandemiezeit übergeblieben sind hohe Schulden. Momentan belaufen sich die Verbindlichkeiten bei Fraport auf rund 8 Milliarden Euro.
Matthias Zieschang, Finanzvorstand Fraport
„Jetzt müssen wir natürlich die finanziellen Überschüsse, die wir in Zukunft erwirtschaften, auch dazu verwenden, erst mal die hohe Verschuldung ein Stückweit zurückzufahren.“
Trotz aller Schwierigkeiten sind die Aussichten gut. Im laufenden Jahr rechnet Fraport mit einem erneuten Rekordgewinn. Es geht weiter aufwärts beim Flughafenbetreiber, wenn auch nicht immer so schnell wie erhofft.