Fliegenmaden in Edel-Fleisch gefunden

Ganze Rinderrücken voller Maden, Mäusebefall und unhygienische Zustände: Es sind Bilder, die selbst für gestandene Lebensmittelkontrolleure nicht alltäglich sind – Ungeziefer in Edel-Fleisch. Jetzt äußert sich der Inhaber einer Frankfurter Metzgerei zu den Vorwürfen.

„Fliegenlarven im Edelrindfleisch“
„Ekel-Fund“
„Madenbefall bei Haxen Reichert“
Bittere Schlagzeilen für die Metzgerei in Frankfurt-Höchst. Bei einer Lebensmittelkontrolle hat das Frankfurter Ordnungsamt hier Fliegenmaden in teurem Dry-Aged-Beef gefunden. Die Proben „sind als ekelerregend und zum Verzehr ungeeignet einzustufen“, heißt es in dem entsprechenden Bericht. Die 38 betroffenen Rinderrücken mussten entsorgt werden – insgesamt rund 800 Kilogramm im Wert von 18.000 Euro.
Wir haben bei Inhaber Thomas Reichert nachgefragt – wie konnte es dazu kommen?
Thomas Reichert, Inhaber „Haxen Reichert“
„Wie das reingekommen ist, das kann mit letzter Gewissheit wahrscheinlich keiner sagen. Man muss halt auch nur wissen, es gibt hier im Rhein-Main-Gebiet keinen Schlachthof, das heißt, das Fleisch wird in aller Regel transportiert, ein-, zweimal umgeladen in aller Regel, bis es dann bei uns landet. Und das kann natürlich bedeuten, dass es immer wieder Punkte gibt, wo halt die Kühlkette ein Stück weit unterbrochen ist und dann halt solche Kontaminationen stattfinden können.“
Mängel bei der Lagerung vor Ort schließt Reichert aus. In seinem Kühlhaus herrsche durchgehend zwischen 0 und 5 Grad – zu kalt für Fliegeneier. Mit gesundheitsgefährdenden Keimen oder giftigen Stoffen sei sein Fleisch nicht belastet gewesen. Das haben drei Gutachten ergeben, die der Metzger in Auftrag gegeben hat.
Thomas Reichert, Inhaber „Haxen Reichert“
„Wir machen natürlich eine Wareneingangskontrolle an der Stelle – nur, Sie müssen wissen, dass diese Mückenlarven oder die Mücken, wenn die die ablegen, die Eier halt in die Faszie rein drücken, das heißt, das sind Bereiche, die sind weiß. Und diese Eierchen sind halt einfach auch weiß und die sind schon, was das angeht, sehr, sehr geschickt und man sieht es nicht.“
Spätestens bei der Verarbeitung wären die Maden aufgefallen und das Fleisch entsorgt worden, beteuert Thomas Reichert. Für die Kunden habe keinerlei Gefahr bestanden. Das schreibt auch das Ordnungsamt.
Doch schon vor einem Monat wurde hier Mäusekot gefunden und der Betrieb wegen hygienischer Mängel für zwei Tage geschlossen. Kaum vermeidbar und in der Stadt üblich, sagt der Inhaber.
Trotz Negativschlagzeilen kamen heute Kunden in die Metzgerei, wenn auch weniger als sonst. Das Frankfurter Ordnungsamt hat nun ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit eingeleitet und weitere Kontrollen angekündigt. Das will auch Thomas Reichert tun und seine Lieferbeziehungen gründlich überprüfen, damit Ekel-Bilder wie diese nicht noch einmal die Runde machen.