Feuerwehr trainiert Eisrettung

Nicht nur die Straßen sind spiegelglatt. Durch die Minus-Temperaturen der vergangenen Tage, sind auch einige Seen in Hessen und Rheinland-Pfalz zugefroren. Was mancherorts zum fröhlichen Schlittschuhlaufen genutzt wird, kann auch schnell zur lebensgefährlichen Falle werden. Nämlich dann, wenn das Eis bricht. Um für solche Fälle vorbereitet zu sein, übt die Berufsfeuerwehr Darmstadt regelmäßig die Rettung aus dem Eis.

Jetzt zählt jede Sekunde. Geräte bereitstellen, Schutzanzug anlegen und ab aufs Eis! Die Fachgruppe Spezielle Rettung der Feuerwehr Darmstadt ist auf solche Fälle spezialisiert. Und trotzdem ist die Eisrettung jedes Mal wieder ein Nervenkitzel.
Daniel Schmeichel, Berufsfeuerwehr Darmstadt
„Bei den Übungen, die wir hier durchführen, kommt es vor allem auf Schnelligkeit an. Wir versuchen uns auf der Anfahrt schon weitestgehend auszurüsten, so wie es halt möglich ist im Fahrzeug die Kälteschutzanzüge schon anzuziehen. Und dann kommt’s halt einfach auf Schnelligkeit drauf an. So schnell wie möglich zur Person zu kommen und die Person so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zu retten.“
Denn bei diesen eiskalten Wassertemperaturen kühlt der Körper schnell aus, die Kräfte schwinden, die eingebrochene Person droht zu erfrieren. Und im Normalfall trägt sie auch keinen Trockenanzug, so wie Daniel Schmeichel und seine Kollegin Leigh Traber bei dieser Übung. Sie übernehmen abwechselnd die Rolle von Retter und Opfer. Dazu kommt eine Mannschaft am Ufer, die die beiden sichert. Um die Abläufe zu perfektionieren, spielt das Rettungsteam verschiedene Szenarien durch.
Martin Reeg, Berufsfeuerwehr Darmstadt
„Wir haben es erstmal gemacht ohne irgendwelche Hilfsmittel, einfach damit die Leute auch das Gefühl dafür entwickeln, was die Hilfsmittel quasi machen und an welcher Stelle sie unterstützen können. Und dann hinterher haben wir ja gesehen, mit dem Spineboard, mit dem Rettungsbrett, dass das eigene Synergieeffekte hat, dass es auch viel schneller geht unter Umständen, indem man Auftrieb generiert durch das Brett selber.“
So perfekte Bedingungen wie in dieser Woche finden die Feuerwehrleute in Darmstadt selten vor. Etwa acht Zentimeter dick ist die Eisschicht auf dem Großen Woog. Um das Übungsszenario vorzubereiten, mussten sie sogar mit der Hacke ran.
Martin Reeg, Berufsfeuerwehr Darmstadt
„Es gibt tatsächlich Jahre, da können wir es einfach nicht darstellen, wenn der Winter extrem mild ist. Aber oft ist es so, dass im Januar, Februar gibt‘s wenigstens so eine angedeutete Eisschicht und dann probieren wir es auch.“
Und wenn es dann mal geht, üben sie so oft wie möglich. Und haben sichtlich Spaß dabei.