Erster klimagerechter Platz in Frankfurt

Der Sommer kommt allmählich zurück und damit auch die Hitze in den Innenstädten. Viele öffentliche Plätze sind Betonwüsten und werden dann im Hochsommer zu regelrechten Backöfen. Die Stadt Frankfurt hat jetzt damit begonnen, diese Plätze umzubauen. Den Anfang macht der Paul-Arnsberg-Platz im Osten der Stadt. Für 1,6 Millionen Euro. Jetzt ist er eröffnet worden.

Es blüht, es fliegen Bienen und andere Insekten, es ist viel grüner und bequemer. Der neugestaltete Paul-Arnsberg-Platz ist jetzt zum Großteil entsiegelt. Das heißt: viele graue Steine raus, viel mehr Bäume und Pflanzen auf den Platz. Jahrelang hat sich eine Bürgerinitiative dafür eingesetzt, dass der 3.000 Quadratmeter große Platz keine Betonwüste mehr ist.
Gudrun Schmidt, „Paul-Arnsberg-Platz-Initiative“
„Ich bin ganz happy und die Bürgerinitiative auch. Weil der Platz war sowas von trist, das war nicht zum Aushalten im Sommer. Man konnte den gar nicht nutzen. Also insofern freuen wir uns. 60 Prozent entsiegelt, ganz viele unterschiedliche Bäume.“
Die klimagerechte Umgestaltung startet 2022. Trotz offizieller Eröffnung, richtig fertig ist sie noch nicht, denn alles muss erst noch wachsen. Bis die Anwohner im Frankfurter Ostend auch mal im Schatten sitzen können, dauert es noch eine Weile.
Rosemarie Heilig (B`90/Die Grünen), Klima- und Umweltdezernentin Stadt Frankfurt
„Es ist der erste Platz den wir jetzt umgestaltet haben, wir haben 1,6 Millionen Euro noch mal hier reininvestiert. Wir sind mitten im Klimawandel und wir müssen konstatieren: Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Fehler gemacht, wir haben die Plätze falsch geplant. Die meisten Plätze in der Stadt heizen sich wahnsinnig auf, dort können sich die Menschen gar nicht aufhalten und diesen Fehler müssen wir korrigieren. Wir müssen die gesamte Stadt reparieren.“
Obwohl die Europäische Zentralbank praktisch über den Platz wacht: hier ist schon ziemlich viel Geld in den Beton gesetzt worden. – Zweimal hat es der Paul-Arnsberg-Platz in das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft. 400 000 Euro Steuerverschwendung für einen Brunnen, den es mittlerweile gar nicht mehr gibt und auch der jetzige klimagerechte Umbau wird moniert.
Für die Anwohner sind die 1,6 Millionen Euro aber eine Investition in mehr Lebensqualität.
Jasmin Bischof, Anwohnerin
„Mir gefällt es super gut, es ist total schön, super gelungen.“
Ralf Grössel, Anwohner
„Die Hoffnungen, dass es noch viel grüner wird, das die Bäume eben hier richtige Schattenspender werden, die haben wir alle im Herzen.“
Marina, Anwohnerin
„Und wenn man am Zweck ursprünglich vorbei gebaut hat, dann muss man es halt korrigieren.“
Die klimagerechte Gestaltung des Paul-Arnsberg-Platz ist die erste Korrektur der Stadt Frankfurt. Der Umbau von zwei weitere öffentlichen Plätze in Mainhatten ist in Planung.