Erntezeit bei „Kids an die Knolle“

Das ist eine Zahl: Rund 90.000 Tonnen Frühkartoffeln – so die diesjährige Erntebilanz der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“, wie die Kartoffel in der Pfalz auch genannt wird. Ja, und heute, da kam in Dannstadt-Schauernheim noch das ein oder andere Kilo dazu. Im Rahmen des Bildungsprojekts „Kids an die Knolle“ haben Grundschüler der Kurpfalzschule ihre ganz persönliche Ernte eingefahren. Überraschende Hilfe kam dabei von … einer Hexe.

Und so sieht sie aus: die „Kartoffelhexe“. So genannt wegen ihrer stielartigen Grabegabeln. Schon etwas betagt – und doch pflügt die Erntemaschine am Vormittag unermüdlich übers Feld, um die kostbaren Erdäpfel an die Oberfläche zu befördern und den Kindern die Arbeit zu erleichtern. Damals wie heute bedeutet Kartoffelanbau vor allem aber eines: viel Handarbeit.
Cyros, 8 Jahre alt
„Das Unkraut rupfen und die Pflanzen gießen oder mit der Hacke rangehen, das macht auch Spaß, die Sachen einzupflanzen und zu ernten.“
Nele, 8 Jahre alt
„Wir haben auch ganz viele Kartoffelkäfer gefunden und auch andere Sachen. Und das find ich halt toll, dass man halt so die Welt entdeckt.“
Leon, 8 Jahre alt
„Ich find’s einfach schön, mal einfach ein eigenes Feld zu haben mit meiner Klasse, wo man sich wirklich drum kümmern kann.“
So lernen die Schüler der Klasse 3a der Kurpfalzschule ganz nebenbei auch Verantwortung zu übernehmen. Das Motto des Tages: Ob groß, ob klein – keine der vor fünf Monaten selbst gepflanzten Kartoffeln bleibt zurück. Als eine von 320 Schulen in Rheinland-Pfalz beteiligt sich die Schule am Projekt „Kids an die Knolle“. Das Ziel:
Ina Brecht, Lehrerin Kurpfalzschule Dannstadt-Schauernheim
„Dass man eben den regionalen Anbau den Kindern vermitteln kann und auch die Wertschätzung für das regionale Obst, für das regionale Gemüse. Und, dass eben die Kartoffel nicht aus dem Supermarkt kommt, sondern dass eine Menge Arbeit dahinter steckt und eine Menge Pflege.“
Themen wie Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwachstum werden über eine Lernplattform auch im Unterricht behandelt. Einen eigenen Garten hat die Schule nicht. Dieses Hochbeet wurde gesponsert, über das Projekt der „Pfälzer Grumbeere“. Ackerfläche und Geräte stellt ein örtlicher Bauer. Und wie steht’s um die Ernte?
Hartmut Magin, 1. Vorsitzender Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“
„Kamen grob viereinhalb Kilo Kartoffeln zusammen, allein aus dem Hochbeet. War schon ‘ne Leistung. Jetzt hier am Feld natürlich ging’s ein bisschen größer her. Wir hatten etliche Säcke dabei, mit locker 70, 80 Kilo Kartoffeln. Also, ich denke, die Kinder, die haben … Also, den Tag heute vergessen die so schnell nicht mehr.“
Am Ende heißt es dann noch: Bahn frei für die etwas modernere Erntemaschine und Schlange stehen fürs Probesitzen.
Fehlt nur noch die Verarbeitung der heutigen Ernte. Am liebsten frittiert, meinen die Kinder. Am liebsten gesund, meint die Schule. Eine Frage, die noch zu klären wäre.