EM-Heldinnen trainieren in Frankfurt

Nach der Europameisterschaft ist vor der Weltmeisterschaft. Das gilt aktuell für die Kickerinnen der deutschen Nationalmannschaft. Wir alle haben noch die Bilder vom prall gefüllten Römer in Frankfurt vor Augen. Die Ankunft als Vize-Europameisterinnen wirkte wie ein Triumphzug – nur der Pokal fehlte. Das soll sich bei der WM nächstes Jahr ändern. Gerade bereitet sich das DFB-Team in Frankfurt auf die letzten Qualifikationsspiele vor. An Unterstützung der Fans mangelt es jedenfalls nicht.

Heimspiel-Atmosphäre – und das beim Training. Mehr als 1.000 Fans wollen es sich nicht nehmen lassen.
Alina Düringer aus Laubach
„Weil ich ein riesen Fan bin von den Frauen. Spätestens seit der EM, wo die ja wirklich alles gegeben haben und dann so unglücklich im Finale verloren haben!“
Jürgen Lemke aus Flörsheim
„Weil ich finde, dass die Frauen einen höheren Stellenwert verdient haben, als wie bisher und deswegen bin ich heute hier, weil ich es auch gelesen habe, und ich hätte auch Eintritt bezahlt, wenn es so gewesen wäre, aber ich finde es klasse hier zu sein.“
Jonali
„Ich habe das erste Spiel gesehen als ich ganz klein war. Und seitdem schaue ich eigentlich jedes Spiel. Und dann wollte ich auch mal das Training in echt sehen.“
Da sind sie. In echt: Die EM-Heldinnen. Die Euphorie der Fans zeigt sich aber nicht nur hier beim Training.
Lina Magull, Mittelfeld
„So oft wie in den letzten vier Wochen wurde ich aber noch nie erkannt. Egal wo man ist, im Zug, am Flughafen, in der Stadt, in Österreich, in München, in Dortmund. Man wird viel erkannt und es fühlt sich auch sehr schön an.“
Martina Voss-Tecklenburg, Bundestrainerin
„Es macht mir insofern Freude, dass das, was wir wollten, jetzt vier Wochen nach der EM gesehen haben. Ein Stück Nachhaltigkeit. Die Menschen sind da. Die sind immer noch irgendwie in dieser EM drin, obwohl sie vorbei ist. Und das haben wir uns ja gewünscht. Dass wir die Themen jetzt nach vorne tragen, dass wir nachhaltig in den Köpfen bleiben.“
Aktuell auch in den Köpfen: Die WM-Qualifikation. Ein Sieg muss noch her. Entweder gegen die Türkei oder Bulgarien. Die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr hat das DFB-Team klar vor Augen.
Alexandra Popp, Kapitänin Nationalmannschaft
„Ich glaube, wir haben uns als Mannschaft jetzt extrem gefunden, gerade bei dem Turnier, und da ist noch ganz viel Entwicklungspotenzial da. Und wenn man mit der Mannschaft dann auch wirklich in neue Ziele und Aufgaben gehen kann, dann macht das einfach mega Spaß.“
Allgemein richtet sich der Fokus verstärkt auf den Frauenfußball. Das zeigen die breiten Diskussionen um faire Bezahlung und bessere Rahmenbedingungen.
Alexandra Popp sagt: Es muss sich etwas verändern. Nachhaltig.
Alexandra Popp, Kapitänin Nationalmannschaft
„Nicht dass das jetzt wieder so eine kurze Eintagsfliege ist. Ein, zwei Monate nach der Europameisterschaft läuft das und dann verfliegt alles wieder. Das wollen wir nicht.“
Was die DFB-Frauen wollen: Nähe zu ihren Fans. Das gelingt ihnen in Frankfurt eindrucksvoll. Am Samstag geht es auf dem grünen Rasen weiter. Gegen die Türkei in Bursa.