Elisabethkirche Kassel: Aufräumarbeiten nach Dacheinsturz gehen weiter
Anfang November stürzt das Dach der Elisabethkirche in der Kasseler Innenstadt plötzlich ein. Verletzt wird zum Glück niemand. Noch immer liegt das Dach auf dem Boden der Kirche. Heute haben die Verantwortlichen erstmals Zugang zur Kirche gewährt und über den Stand der Aufräumarbeiten informiert.
Diese Drohnenbilder zeigen das ganze Ausmaß des Schadens. Das Dach der Elisabethkirche ist auf der gesamten Länge wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt.
Über vier Monate ist das jetzt her. Bei Pfarrer André Lemmer weicht der Schock über den Einsturz nur langsam. Zu gegenwärtig sind die Eindrücke von damals.
André Lemmer, Pfarrer Elisabethkirche Kassel
„Wenn man mal drinsteht und nicht nur Bilder sieht, dann merkt man diese Kraft, diese Wucht, die da passiert sein muss. Dass es schon am Anfang ein bisschen fatal ausgesehen hat. Und sich dann doch jetzt mehr und mehr in ein Tun, in ein Entwickeln, in ein Neutun wandelt. Ja, viele Gefühle …“
Viel getan hat sich von außen betrachtet seither nicht. Selbst das eingestürzte Dach ist noch immer nicht weggeräumt. Allerdings galt es vor den Arbeiten an der Kirche zunächst die Umgebung zu sichern und danach ein Gerüst sowie ein Notdach anzubringen.
Martin Matl, Diözesanbaumeister Bistum Fulda
„Und jetzt im dritten Schritt geht es um den Rückbau des Daches, das ja immer noch im Kirchenraum liegt. Das ist der technisch schwierigste zunächst mal. Das zu tun, dass es sicher ist und dass auch nicht weitere Schäden passieren. Deshalb ist das ein technisch komplexes Verfahren.“
Vor allem der obere Abschnitt der Kirche rund um die Orgel müsse in kleinen Schritten zurückgebaut werden. Ungefähr sechs Wochen sollen die Aufräumarbeiten andauern. Warum das Dach eingestürzt ist, das ist noch immer nicht geklärt. Aus Sicht der Ingenieure ist es möglich, dass der Leim des Holzdaches nachgegeben hat.
Dominik Dönicke, Bauleiter
„Wir können am Schadensbild erkennen, dass alle Träger im First gebrochen sind. Dadurch wurden die Dachfußpunkte nach außen gedrückt, bis das Dach nach unten durchschlug und sich wie ein Handtuch nach unten in diesen Dachraum abgesenkt hat.“