Eisbahn ohne Eis

Schlittschuhbahnen sind ja momentan wegen der Energiekrise nicht so angesagt. Die Wiesbadener Eishalle bleibt beispielsweise geschlossen, in Hofheim gibt es in diesem Jahr statt einer Eisfläche eine Rollschuhbahn. Auch die Stadt Marburg ist kreativ geworden. Meine Kollegin Sonia Schmitt war vor Ort. Türchen auf am 17.30 Sat.1 live Adventskalender.

Sonia Schmitt, Reporterin
„Schlittschuhlaufen, das gehört für mich in der Vorweihnachtszeit einfach dazu. Ich freue mich schon total, da sind viele schöne Kindheitserinnerungen mit verbunden, viele schöne Stunden auf dem Eis. Und apropos Eis: Ich war noch nie auf einer Eisbahn, die nicht kalt ist.“
Ja richtig gehört, diese Eisbahn ist keine EIS-bahn. Vielmehr besteht sie aus Kunststoffplatten, die zu einer 670 Quadratmeter großen Fläche zusammengesteckt sind.
Rund 243.000 Euro hat sich die Stadt Marburg die künstliche Eisbahn kosten lassen. Aber sie ist nachhaltiger und vor allem energieeffizienter, erklärt mir Oberbürgermeister Thomas Spies.
Thomas Spies, SPD, Oberbürgermeister Marburg
„Wir sparen ungefähr knapp 100.000 Kilowattstunden ein – jedenfalls nach meiner Erinnerung – und die Investition amortisiert sich in vier, höchstens fünf Jahren, weil man die Leihgebühren spart, die es sonst gab und weil man unheimlich viel Energiekosten spart.“
Also Schlittschuhlaufen auf Kunststoff? Ich bin gespannt.
Meine Schlittschuhe habe ich dabei. Denn tatsächlich braucht man für die Kunststoffbahn keine speziellen Schuhe. Lediglich die Kufen müssen sehr scharf sein. Wer keine Schlittschuhe hat, kann hier natürlich welche leihen. Das Schleifen kostet nichts.
Auch ich lasse nachschärfen und dann heißt es Schuhe wechseln und ab ins Getümmel.
Sonia Schmitt, Reporterin
„Also stehen ist schon mal einfach. Ich bin super gespannt, wie es jetzt ist. Ich sage mal so: Wenn ich falle, habe ich immerhin keinen nassen, kalten Po, kann eigentlich nur gut gehen. Ich probiere es aus.“
Die ersten Schritte sind noch etwas holprig. Der Kunststoff kommt mir stumpf und rutschig zugleich vor. Doch nach etwa fünf Minuten habe ich den Dreh raus. Denke ich.
Sonia Schmitt, Reporterin
„Huch. Wenn man zu cool sein will, dann ist‘s gefährlich!“
Ich schaffe es, nicht hinzufallen und will wissen: „ie läuft es denn bei anderen?
Sodais Mojaddadi
„Ich war letztes Jahr auch hier. War jetzt bisschen neu wegen dem Plastik, aber wenn man ein bisschen fährt, fällt man nicht mehr.“
Ibrahim Al-Sarraj
„Macht schon Spaß, aber auf echtem Eis macht es mehr Spaß.“
Doch echtes Eis wird es in Marburg auf absehbare Zeit nicht mehr geben. Mir gefällt es trotzdem richtig gut.
Sonia Schmitt, Reporterin
„Ich habe mich eingegroovt. Man muss sich ein bisschen dran gewöhnen. Man braucht fünf Minuten, um reinzukommen, aber dann macht es super viel Spaß. Kalt ist es wirklich auch und bei mir ist die Weihnachtsstimmung total aufgekommen. Es ist energieeffizient, es ist nachhaltig, die Stimmung weckt es auf jeden Fall, Weihnachten kann kommen. Wunderschöne Aktion hier in Marburg!“
Und nach Weihnachten ist noch lange nicht Schluss. Schlittschuhfahren auf künstlichem Eis, das geht in Marburg noch bis zum 05. Februar.