Einige wollen am Maskentragen festhalten

Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie mit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht heißt es nun: Die Masken fallen. Und fast alle anderen Schutzmaßnahmen auch. Doch ist das angesichts der weiterhin hohen Zahl von Neuinfektionen auch angebracht? Angesichts einer Sieben-Tage Inzidenz von über 1.400? Wir waren heute in Sohren im Hunsrück unterwegs und haben mal geschaut, wie viele Menschen noch im „Team Vorsicht“ unterwegs sind.

Maske weglassen oder doch aufziehen? Im Porzellanhaus Kaefer in Sohren können sich Kunden seit heute selbst entscheiden, ob sie einen Mund-Nasenschutz tragen. Inhaberin Hildegard Kaefer setzt auf Eigenverantwortung und bittet ihre Kunden nur darum. Ihr Personal hat sich entschieden, weiterhin Maske zu tragen.
Hildegard Kaefer, Inhaberin Porzellanhaus Kaefer
„Das ist der Grund, da die Inzidenzen so hoch sind. Deswegen war es für uns klar, wir werden weiterhin Masken tragen. Und das ist für uns einfach viel zu früh. Es soll keiner hier raus gehen, der anschließend Corona hat. Und wir selber möchten auch alle coronafrei bleiben.“
Im Rhein-Hunsrück-Kreis liegt die Sieben-Tage Inzidenz heute bei 1.100. Nach zwei langen Jahren mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hofft Hildegard Kaefer, mit der Maske etwas Sicherheit zu geben.
Hildegard Kaefer, Inhaberin Porzellanhaus Kaefer
„Wir finden, das ist so die neue Freiheit, die wir haben. Wir können dann den Gästen so richtig leicht begegnen. Wir können die ganz nah bedienen. Wir sind ja ein beratendes Unternehmen.“
Laut Handelsverband Rheinland-Pfalz machen nur 1/4 der Einzelhändler von ihrem Hausrecht Gebrauch und halten an der Maskenpflicht fest. Ein Großteil setzt aber auf Freiwilligkeit. Die meisten Kunden im Porzellanladen setzen heute die Maske auf. Dennoch gehen die Meinungen über das Ende der Corona Schutzmaßnahmen auseinander.
Karl-Heinz Daubach
„Ich sehe das ganze zwar positiv, aber da ja die Fallzahlen noch so hoch sind, sollte man sich nach wie vor noch schützen.“
Gisela Wiedenhöft
„Ich finde, die Regeln fallen zu schnell weg und die Inzidenzen sind hoch. Und ich werde weiter meine Maske tragen, wenn ich kaufen gehe.!
Aileen Horneck
„Ich bin froh drüber, dass sie wegfällt. Aber jeder, der sagt: ‚Nee, wir möchten das gerne‘, das gehe ich entgegen. Ich passe mich an. Das haben wir ja in den letzten zwei Jahren sehr viel gemacht. Meine Tochter in der Schule ist froh, dass Sie sie nicht mehr tragen muss.“
Denn nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Behörden oder Krankenhäusern gilt noch die Maskenpflicht. Zudem fallen Zugangsbeschränkungen wie 2G oder 3G größtenteils weg. Dass Hildegard Kaefer und ihre Kollegen sich aber weiterhin schützen wollen, passt nicht jedem.
Hildegard Kaefer, Inhaberin Porzellanhaus Kaefer
„Es kamen ein paar unschöne E-Mails. Dass sie so lange nicht kommen, wie man hier Masken trägt, weil sie wollen die Verkäuferinnen sehen. Ihren Mund ihre Zähne, ihr Lächeln.“
Trotzdem wird sie weiterhin einen Mund-Nasenschutz tragen, um sich und ihre Kunden zu schützen. Ob sie selbst Maske tragen oder nicht.