Eckes-Granini legt gute Geschäftszahlen vor

Der Fachkräftemangel ist aber nur ein Problem, das die Unternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz derzeit belastet. Auch die steigenden Preise, vor allem für Energie, machen ihnen zunehmend zu schaffen. So geht es auch dem Getränkehersteller Eckes-Granini im rheinhessischen Nieder-Olm. Der Konzern beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter, die Fruchtsäfte unter 12 Markennamen in über 80 Staaten exportieren. Heute hat er seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt.

Hier dreht sich alles um Saft – bei Eckes-Granini in Nieder-Olm. 2022 war ein gutes, wenn auch schwieriges Jahr.
Tim Berger, Hauptgeschäftsführer Eckes-Granini
„Über natürlich den Ukrainekrieg getriebene sehr volatile Marktumfelder, sehr schwierige Rohstoffbeschaffungen, über die Ernten, vor allem natürlich aber über die Kostenexplosionen, die wir in fast allen Bereichen gesehen haben. In einer Art und Weise, wie wir sie noch nie hatten.“
Der Klimawandel führte dazu, dass die Ernte bei vielen Früchten geringer ausfiel, vor allem bei Orangen und Pfirsichen.
Trotzdem steigerte die Eckes-Granini-Gruppe ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 7% auf 917 Millionen Euro. Das beste Ergebnis seit fünf Jahren. Woran liegt das?
Tim Berger, Hauptgeschäftsführer Eckes-Granini
„Wir haben sehr starke Marktanteile auch gewinne können, vor allem in Hotels, in Restaurants, in Cafes, in Bars. Da liefern wir sehr viele Produkte von unseren Marken und da haben wir durch die Bank weg in allen Ländern sehr stark gewinnen können.“
Der Konzern macht keine Abgaben zum Gewinn. Um einen Teil der gestiegenen Kosten auszugleichen, musste er die Preise von einzelnen Produkten erhöhen. Außerdem war er gezwungen, an verschiedenen Standorten – auch in Deutschland – Stellen abzubauen.
Die hohen Energiekosten, die Inflation und Ernteschwierigkeiten beeinflussen den Markt auch dieses Jahr.
Wie groß ist da die Sorge, dass sich viele Kunden Fruchtsäfte nicht mehr leisten können?
Tim Berger, Hauptgeschäftsführer Eckes-Granini
„Die Sorge ist nicht unbedingt groß, aber natürlich wissen wir: Mit steigenden Preisen gibt es geändertes Kaufverhalten, kann es geändertes Kaufverhalten geben. Das ist die große Unsicherheit. Wir wissen es nicht genau. Ich glaube, das Beste, was wir tun können, ist, dass wir uns auf unsere Marken fokussieren.“
Die klassischen Fruchtsäfte sollen auch künftig das Kerngeschäft bleiben. Die Eckes-Granini-Gruppe will vor allem im Bereich der Lifestyle-Getränke wachsen. Also beispielsweise mit Produkten, die zuckerfrei sind oder denen Vitamine zugesetzt sind.
Bis zum Jahr 2025 will Tim Berger einen Umsatz von einer Milliarde Euro erreichen. Ein ambitioniertes Ziel, aber für ihn ist das Glas immer halb voll.