Drachenbootregatta in Nassau

Es war das erste Mal seit der Corona-Pause und es war eine Riesen-Gaudi: 400 Hobbysportler in drei Klassen ruderten am Wochenende bei der Drachenboot-Regatta in Nassau um die Wette.

Auf der Lahn sind die Drachen los! Die Trommeln geben den Takt vor. Boot gegen Boot. Jeweils 20 Frauen und Männer kämpfen um den Einzug in die nächste Runde. Im Zweikampf kommt es auf drei Dinge an: Kraft, Ausdauer und Synchronität.
Die Judo Dragons beherrschen das alles und sind deshalb auch die amtierenden Titelverteidiger. Für den Judo-Verein ist das Drachenbootrennen eine Abwechslung zum Kampfsport.
Thomas Gebenroth, Judo Dragons
„Wir sind eine Wettkampfabteilung und dann haben wir auch hier den Anspruch vorne mitfahren zu wollen. Aber wir verlieren nicht den Spaß dabei und wenn uns einer besiegt, dann war er besser und dann ist das so. Dann sind wir sportlich und gratulieren und dann ist das auch in Ordnung.“
Auch bei der heutigen Regatta läuft es für die Judo Dragons gut. Nach Schwierigkeiten im ersten Rennen fahren die Judoka einen Sieg nach dem anderen ein. Bereits im Viertelfinale werfen sie ihren größten Konkurrenten, die 21 pirat.es auf die Matte.
Die 15. Drachenbootregatta in Nassau ist in der Region ein Riesenevent. In den letzten beiden Jahren musste der Wettkampf wegen der Pandemie ausfallen. Umso glücklicher ist der Veranstalter jetzt, dass die Drachenboote endlich wieder fahren.
Kalli Wiemann, Veranstalter
„Als der erste Startschuss heute fiel und das erste Rennen lief, hat der Vereinschef ein paar Tränen in den Augen verdrückt. So viel Emotionen und Herzblut steckt hier drin. Es sind unzählige Stunden. Wir beginnen im Februar mit den Vorbereitungen – da laden wir die Teams schon ein.“
Die Teams bestehen ausschließlich aus Freizeitsportlern. Ob Sportverein oder Arbeitskollegen. Die Teilnehmer haben Spaß an der Veranstaltung. Doch im Boot packt dann jeden den Ehrgeiz.
Kalli Wiemann, Veranstalter
„Das sind alles Leute, die sich meistens kennen, viele aber auch nicht. Die kommen zusammen und sagen mal: ‚Ja, mal gucken‘. Und dann sitzen die im Boot und dann ist das ja nur Spaß. Und auf einmal ist diese Mannschaft an der Startlinie und wächst zu einem Team zusammen und versteht: ‚Hey, hier wird jeder in dem Boot gebraucht. Jeder muss hier brennen damit wir Sieger werden‘.“
Bei einigen Rennen muss dann sogar per Videobeweis über den Gewinner entschieden werden. Die Judo Dragons versuchen solche knappen Entscheidungen durch Top-Leistungen zu umgehen.
Thomas Gebenroth, Judo Dragons
„Die Synchronität ist ganz wichtig und auch die Gewichtsverteilung im Boot. Das ist eine Riesenvorbereitung immer das Boot auszutarieren, dass man nicht rechts hundert Kilo schwerer ist wie links logischerweise. Dann hängt das Boot schief. Das kann der Steuermann ein bisschen ausgleichen, aber nicht komplett. Und auch die Kraft, die im Boot ist. Wenn eine Seite kräftig ist, die andere Seite nicht so kräftig ist, muss der Steuermann natürlich logischerweise das alles mit dem Steuer ausgleichen.“
Und immer wenn der Steuermann eingreifen muss, kostet das Zeit. Bei den Judo Dragons läuft an diesem Tag aber alles nach Plan. Im großen Finale besiegen sie die TuS Dragons und nehmen so auch in diesem Jahr den Titel mit nach Hause. Das wird ausgiebig gefeiert.
Thomas Gebenroth, Judo Dragons
„Wir haben ja bis jetzt wenig Alkohol getrunken. Ich glaube das werden wir jetzt alles nachholen bis zur Siegerehrung und dann passt das. Dann lassen wir das locker ausklingen.“
Der Pokal bleibt also noch ein weiteres Jahr bei den Judoka. Doch schon jetzt steht fest: Auch im nächsten Jahr soll der Titel verteidigt werden. Wenn die Drachen wieder über die Lahn gleiten.