Dinosaurier-Spuren in der Pfalz

Die große Apokalypse trat vor 250 Millionen Jahren ein: Wahrscheinlich durch massive Vulkanausbrüche und eine globale Erwärmung um rund 10 Grad, sterben rund Dreiviertel aller Tiere auf der Erde. Wie sah das Leben davor aus? Eine Ausstellung im Umweltmuseum GEOSKOP auf Burg Lichtenberg bei Kusel beschäftigt sich mit dem Leben in der Urzeit.

Ein Steinbruch bei Kusel in der Pfalz. Hier wird gewerblich Basalt abgebaut, aber auch ehrenamtliche Helfer sind im Steinbruch auf der Suche nach Schätzen aus dem Erdaltertum.
Ja hier eine kleine Muschel
Das Team von Sebastian Voigt sucht auf dem Remigiusberg nach Fossilien, die rund 300 Millionen Jahre alt sind. Und hat dabei schon Spektakuläres ausgegraben.
Dr. Sebastian Voigt, Leiter Umweltmuseum GEOSKOP
„Der am besten und vollständigsten erhaltene Ursaurier der Welt. Also ein Spitzenfund und natürlich wollen wir hier genau wissen, wie hat seine Lebewelt ausgesehen.“

Die Ursaurier leben über 50 Millionen Jahre vor den Dinosauriern. Elena Peter präpariert im Umweltmuseum GEOSKOP gerade einen weiteren spektakulären Fossilienfund aus dem Steinbruch bei Kusel.

Elena Peter, Geowissenschaftliche Präparatorin
„Ich präpariere gerade einen Kuseler Ursaurier. Einen Pflanzenfresser mit einem Rückensegel. Man kann dieses Tier ganz genau bestimmen, weil wir eben hier das Rückensegel auch liegen haben. Also hier diese langen Dornfortsätze, die man hier überall verteilt sieht, das ist eben das Rückensegel.“

Die Saurier waren in der Pfalz unterwegs. Rüdiger heißt diese Rekonstruktion eines Pflanzenfressers, der vor mehr als 252 Millionen Jahren gelebt hat. Seinen versteinerten Fußabdruck hat ein Wanderer vor drei Jahren zufällig bei Eschbach in der Südpfalz gefunden. Eine wissenschaftliche Sensation, denn bisher sind die Forscher davon ausgegangen, dass die Pfalz im Erdaltertum eine Wüste war, so wie heute die Sahara. Saurier hätten dort nicht überleben können. Sie wären verhungert

Dr. Sebastian Voigt, Leiter Umweltmuseum GEOSKOP
„Wir haben Spuren gefunden von acht verschiedenen Sauriern, viele davon, mehr als 90 Prozent sind Pflanzenfresser, davon Rüdiger, der mehr als eine Tonne schwer wurde, 4 Meter groß. Daran ist leicht zu erkennen, dass das – also, wenn so riesige Pflanzenfresser hier waren, kann einfach keine Wüste gewesen sein. Also unser Bild vom ausgehenden Erdaltertum in Deutschland, in Mitteleuropa hat sich durch diese Grabungen deutlich verändert.“

Die Grabungen in Eschbach werden im kommenden Jahr fortgesetzt.
Unter den Spuren der acht Saurier, die in der Pfalz gefunden wurden, sind auch Fußabdrücke eines Moradisaurus. Wieder eine echte Sensation für die Forscher.

Dr. Sebastian Voigt, Leiter Umweltmuseum GEOSKOP
„Das war eine der größten Überraschungen, weil die Spuren, Skelettreste dieses Tieres gab es bisher nur in Afrika.“
Sie waren auch in der Pfalz unterwegs, die vielleicht ein Paradies für Saurier war. So heißt jedenfalls die Ausstellung im Umweltmuseum GEOSKOP.