Die Teddyklinik öffnet wieder

Ob Zahnarzt oder Spritze – als Kind hatte man des Öfteren mal Bammel, wenn es zum Onkel Doktor ging. Studierende der Unimedizin Mainz wollen die Angst vor dem Arztbesuch nehmen und zwar mit einem Teddybär. Genauer gesagt laden sie Kinder mit ihren Kuscheltieren zur sogenannten Teddyklinik ein, damit auch die kleinen Plüschtiere auf Herz und Nieren untersucht werden.

Den Teddys hier geht’s nicht gut. Deswegen haben die Kinder ihre Teddys heute zur Klinik gebracht.
Fabian
„Er hat die Vorderfüße gebrochen.“
Reporter
„Wie ist denn das passiert?“
Fabian
„Vom Bett gefallen“
Marta
„Vom Klettergerüst gefallen.“
Emilia
„Einfach sich den Fuß dran gestoßen.“
Zusammen mit den Teddydocs untersuchen die Kinder ihre Kuscheltiere. Die Teddydocs, das sind heute rund 50 Studierende der Unimedizin Mainz. Jedes Jahr laden sie Kinder mit ihren Teddys zur Sprechstunden ein.
Talita Pickl, Medizinstudentin
„Es macht total viel Spaß, wir kommen da einfach ins Gespräch und die Kinder strahlen einen an und dann zeigen wir ihnen auf spielerische Weise, wie ein CT funktioniert oder was ein Röntgen überhaupt ist, was passiert bei einer OP? Oder was machen wir beim Blut abnehmen? Und das macht einfach total viel Spaß, wenn man den Kindern zeigen kann, wie interessant das Ganze ist, wenn sie selber mit interagieren können.“
Diesen Teddy von Aaradhya hat’s schwer erwischt: Schmetterling heißt er und neben einem gebrochenen Arm, hat er auch Bauchschmerzen. Zur Sicherheit nochmal die Herzfrequenz checken.
Teddydoc
„Mach mal die Augen zu und hör mal ganz genau hin. Na, Augen zu lassen! Und ganz genau hinhören.“
Aaradyha
„Bum.“
Teddydoc
„Hast du das Herz gehört? Ja? Ist das cool? Mega, ne? Aber das ist schon mal ein gutes Zeichen, dass der Herzschlag ganz normal ist.“
In der Apotheke bekommen die Teddys ihre Medikamente: „Schmerz-Weg-Tabletten“ und „Gute-Laune-Bonbons“. Unter den 500 Teddys brauchen einige aber auch eine OP. Teddy Benni plagt es im Magen.
Talita Pickl, Medizinstudentin
„Wir wollen einfach ganz viele Kinder erreichen, denen die Angst vom Arztbesuch nehmen, dass wir denen zeigen, wie cool das eigentlich ist, dass wir keine bösen Menschen sind, die da auf einen warten im Krankenhaus, sondern ihnen zeigen, dass wir ihnen allen helfen wollen und selbst, wenn man dann mal zum Arzt muss oder auch ins Krankenhaus geht, dass das nichts schlimmes ist, sondern dass man da gut aufgehoben ist.“
„Benni, aufwachen!“
Auch die OP von Benni verlief gut. Alle Plüschtiere können heute glücklich die Teddyklinik verlassen. Diesen Samstag können sie nochmal vorbeikommen – dann ist die Teddyklinik in Mainz für eine offene Sprechstunde geöffnet – ganz ohne Anmeldung.