Deutschlands modernstes Blutspendenmobil ist „on the road“

Wenn die Menschen nicht zur Blutspende gehen, kommt die Blutspende einfach zu den Menschen. So ungefähr ist die Idee des neuen Blutspendemobils. Täglich werden in Deutschland 15.000 Blutspenden benötigt – in der Urlaubszeit sogar mehr, denn gerade in der Freizeit passieren viele Unfälle.

Blutspende-Tag in Nieder-Olm. Sabine Müller ist die erste, die heute an die Nadel kommt. Für Sie ist das Blutspenden Ehrensache.
Sabine Müller, Bürokraft
„Ja, man hört ja so viele Menschen, die Mangel haben oder Verletzungen, Unfälle passieren ja täglich, wo Blut gebraucht wird. Also mir ist es einfach daher wichtig. Wenn mir was passiert, wenn ich in so einer Situation bin, dann hilft mir hoffentlich auch jemand.“
Doch nur die wenigsten kommen so regelmäßig. In den letzten Zehn Jahren hat sich die Zahl der Spenden von fast 5 Millionen auf 3,7 Millionen Spenden jährlich reduziert. Gleichzeitig steigt in der alternden Bevölkerung der Bedarf an Blutkonserven. Die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz müssen immer neue Wege finden, die Menschen zur Blutspende zu motivieren.
Florian Ruwwe, DRK Blutspendedienst Rheinland-Pfalz
„Gerade in den großen Städten ist es wichtig, die Bevölkerung zur Blutspende zu motivieren und zu begeistern. Ganz im Gegenteil: wir stellen sogar fest: je kleiner die Orte, in denen die Blutspende stattfinden, wie zum Beispiel in der ländlichen Region in der Eifel, im Westerwald, dort ist die Spendenbereitschaft deutlich höher als zum Beispiel in den Ballungszentren.“
Ein Mittel gegen die zunehmende Spendenmüdigkeit soll das neue Blutspendemobil sein, das heute in Neuwied eingeweiht wurde. Fast eine Millionen Euro hat es gekostet und bietet neben Klimaanlage und Fußbodenheizung Platz für sechs parallele Spenden.
Jörg Backhaus, DRK Blutspendedienst Rheinland-Pfalz
„Wichtig ist es, eben immer wieder auf die Blutspende aufmerksam zu machen. Deshalb werden wir eben dorthin gehen mit dem Fahrzeug, wo die Menschen sind, in die Städte. Als mobile, feste Entnahmestelle sozusagen und über diesen Weg versuchen wir eben auch neue Menschen mit der Blutspende in Kontakt zu bringen. Denn Blutspende ist und bleibt wichtig, gerade und insbesondere in Pandemie- und Krisenzeiten.“
Nach der feierlichen Schlüsselübergabe wird das Blutspendemobil am Montag in Koblenz seinen Betrieb aufnehmen.
In Nieder-Olm wandert die Spende von Sabine Müller in die Kühlbox. Hier wird weiter fleißig gespendet, denn jeder Milliliter hilft.